viel wird geredet und geschrieben -
ob sich die sprache uns wohl fügt?
oder sind wir längst abgetrieben
im selbstgespinst das uns betrügt?
es hält die sprache manche fallen
in wort und schrift für uns bereit
die raffinierteste von allen:
wir wüßten über sie bescheid!
sie spinnt uns ein in diesen schein
wir wolln auch gar nicht klüger sein
denn er bestätigt unsre sicht:
ohn uns gäbs keine sprache nicht!
doch was wären wir ohne sie?
bloß menschenaffen menschen nie!
indem wir uns der sprache fügen
und ihrem anspruch so genügen
wird mensch zu dem erst der er ist
was er selbstredend gern vergißt
zudem ists leicht zu übersehen
wenn menschen stets von sich ausgehen
in sich verrückt bei allem tun
von sachalin bis kamerun
besessen ich und sich im blick -
ein wahrhaft folgenreicher "tick"
dem alles machbar dienstbar scheint
obwohl der sinn es anders meint!
entsprechung heißt das zauberwort
sie reißet mensch zum selbst nicht fort
vielmehr weist sie auf anspruch hin
dem er enspricht als wesenssinn
wird dieser anspruch überhört
mensch einzig von sich selbst betört
dann steht - und das ist ziemlich viel -
sein sprachlich wesen auf dem spiel:
aus selbstischkeit entsteht gefahr
die selten einmal größer war...
Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.