sonettjes mit ED & BEN (XI)

Sonett zum Thema Freundschaft

von  harzgebirgler


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„das wichtigste am wald sind nicht die wege
denn ohne wege kann ein wald schon sein
die ich zwar gern in einem zurücklege“
sprach ed zu ben „vor all'm bei sonnenschein -

doch ohne bäume kann es wald kaum geben
und zehn bis zwanzig reichen da nicht hin
die hochwachsend zum sonnenlichte streben
ein wald macht nur mit bäumen wirklich sinn!“

„er bleibt vor lauter bäumen auch verborgen
bisweil'n - der blick fürs ganze wird verstellt
durch einzelheiten um die wir uns sorgen

und deren wust meist mehr ins auge fällt“
gab ben ergänzend schön noch zu bedenken
weil viele dinge gern vom kern ablenken...


*

die muse trug tatsächlich auf den lippen
jüngst beim besuch lip gloss voll in knallrot
da muss mann doch fast aus den latschen kippen
als sie zum kuss ihr feuchtes mundwerk bot

ed ließ sich folglich keineswegs lang bitten
nein knutschte echt die muse wie mann's muß
griff ihr zudem ganz munter an die titten
so mittendrin im tollsten zungenkuss

das führte bei der muse zur ekstase
auch ed kriegte sich kaum mehr wieder ein
sie fuhr ihm mit ihr'm züngchen um die nase

und die war ausgesprochen groß, nicht klein -
vermutlich war sie scharf auf sein' johannes
den spiegelt ja das riechorgan des mannes...


*

"die musen lassen sich bei mir nie lumpen -
für verseschmiederei reicht's allemal
selbst darunter sind massig güld’ne klumpen
um nicht zu sagen: nuggets erster wahl!"

bemerkte ed und war ganz breit am grinsen
"bei wichtigtutern sieht das anders aus:
geh’n nett hausier’n mit ihrem tütchen linsen
doch tun als wären die ein festtagsschmaus!"

"so ist’s" ergänzte ben "das sind schwachmaten
auf die pell’n musen eh sich voll ein ei
wenn’s anders wär’ würd’ ich n storch mir braten

und ihn servier’n mit pellkartoffelbrei -
da liegt der’n hund ja immer schon begraben
weshalb sie bestenfalls meer katzen haben!"


*


ed strahlte mit der sonne um die wette
die für april voll ungewöhnlich war
und jeder wohl gern jährlich wieder hätte
so herrlich schien sie schon, echt wunderbar!

dafür ließ maiens wonne auf sich warten -
der erste mai kam richtig trüb daher:
dem wettergott kuckt keiner in die karten
denn unberechenbarkeit liegt ihm sehr

doch ringsum fing's zu grünen an und blühen
die bäume schlugen ganz verläßlich aus
da hat natur ja echt mit keine mühen

sie macht die welt im nu zum augenschmaus
wozu durchaus auch junge menschen zählen
die sich verliebt im mai dann oft vermählen...


*


ed träumte jüngst von venus ihrem hügel
und staunte träumend „himmel, ist der groß!“
doch wuchsen ihm im traum urplötzlich flügel
so ging die inspektion dann fliegend los

was zwar kein leichtes weil ihm ja nun fliegen
ganz ungewohnt war vögeln aber nicht
er wollte indes was zu sehen kriegen
und hievte flügelschlagend sein gewicht

zum rundflug etwas torkelnd in die höhe
und machte sich ein luftbild von dem teil
als ihn ganz überraschend eine böe

zum landen zwang – das fand ed nicht so geil:
es bruchlandete unser flügelschläger
direktemang auf seinem bettvorleger...


*


ed sprach zu ben „ich kannte einst mal einen
der nahm als 'größte leuchte' sich zum ziel
dass gar des klärchens strahlendes erscheinen
am sommermorgen selbstzweifel befiel

doch war das weiter nichts als bloße mache
sprich blendwerk das in keiner hinsicht trug
sich darzustell'n als 'groß' die einz'ge 'sache'
um die's ihm immer ging – das mag genug

für leute solchen schlages sein und bleiben
die eh ja alle quasi wahlverwandt
und großmäuligen egokult betreiben!“

„wie wahr“ sprach ben „gibt's ja auch hier im land
fällt einer darauf rein und flicht ihn' kränze
wonach sie gier'n führ'n auf die freudentänze!“...


*


"es wuchert manchmal unkraut dreist im garten"
sprach ed "und macht sich widerspenstig breit
da sollte man mit jäten nicht lang warten
bevor es seinen samen noch verstreut!"

"voll richtig" nickte ben mit kennermiene
"so unkraut ziert den garten wirklich nicht
es hat an ihm auch freude keine biene
die zieht bei dem kram gleichfalls ein gesicht

denn fliegt natürlich voll auf leck’re blüten
und nicht auf wucherzeug ohn’ sinn und zweck
des ansiedlung soll man sogleich verhüten!"

"ich reiß das sofort raus und schmeiß es weg"
bekräftigt ed der rosen ja sehr schätzte
und sich im sommer gern in’ garten setzte...


*


„ein penisknochen würde mir noch fehlen“
juxt ed „wie ihn der bärenmakak hat -
manch wer frisst zur potenzstärkung garnelen
und dennoch setzt ihn impotenz schachmatt!

zum glück bin ich ja nun ein echter steher
der keinen knochen braucht in seinem glied
son starres teil behinderte mich eher
und auch manch schönheit die gern vor mir kniet

kann dann ja gleich auf einem kotelett kauen -
nein knochen muss nicht sein das ist mal klar!“
„der bärenmakak kriegt eh nie so frauen

wie du“ grinst ben „selbst mancher pornostar
vermag dir da das wasser kaum zu reichen
und kann mit seinem zapf die segel streichen!“...


*


„ein mensch“ grinst ed „kann jede menge lieben
zum beispiel auch latein und wichtigtun
manch wer liebt parmesan, aber gerieben,
läuft lieber in sandal’n als zunen schuh’n!“

„das stimmt“ sagt ben „ich liebe scharfe weiber
auf unscharfe steht eh ja kaum ein mann
mit denen man selbst einen eseltreiber
im notfall nur vom hocker reissen kann!“

„da kannst du sozusagen gift drauf nehmen“
ergänzt bens liebesausflug lachend ed
„doch scharfe weiber kriegt sogar in bremen

kein lendenschwacher maulheld wohl ins bett -
der ist mit dem latein dann schnell am ende
doch hat zum glück noch immer seine hände!“....



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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (30.07.23, 09:54)
Was wär der Maulheld ohne Hände? LG Uwe

 harzgebirgler meinte dazu am 30.07.23 um 10:53:
:) :) ...nur noch zum pinkeln taugt' des lende! :D :D lg mit herzlichem schmunzeldank vom harzer
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