nachtfraktale

Gedicht

von  literafreakpress

nachtfraktale (ralf preusker)

 

der schnitt durch nächte scheint golden

im augenflimmer sind wolken doch nur

fragmente wider der gleichheit das neue

dunkel umschmeichelt dich doch du siehst

es nicht es schwärzt nur die idee von licht

 

man zerbricht sich gebildet den kopf

in eingebildeten bildern man geht in die

blütenschule und findet die stiele nicht

nicht die blätter nicht das licht auf perlenschönen

quecksilberkugeln die um hälse tanzen

 

wände sind berührungen der steine

zäune sind muskeln sehnengeflecht

nichts schützt die gleichheit des zerfalls

dachböden sind aus schritten gemacht

fenster sind aus blicken gerahmt

nichts nützt der monotonie des zerfalls

 

der tag zerbricht in scherben

die nacht bricht an

setzt zusammen das trübe glas

wirft es gen himmel wie einen mond



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Kommentare zu diesem Text


 Redux (03.08.23, 22:55)
Dein Gedicht ist formal einwandfrei wie ich finde. Ich hätte es in die Rubrik " Hermetisches Gedicht" gesetzt, was aber ohne Belang ist. Ich lese und schreibe Gedichte anderen Stils, aber ich glaube zu wissen, dass das sehr gute Lyrik ist...

Kommentar geändert am 03.08.2023 um 22:55 Uhr

 Judas meinte dazu am 04.08.23 um 09:35:
Ich schreibe gar keine Gedichte und stimme dir zu.

 literafreakpress antwortete darauf am 15.08.23 um 18:24:
Dann hat mein Text Dich erreicht. Danke!

 DanceWith1Life (04.08.23, 16:50)
erinnert mich wahnsinnig an "Sprachlos.zeiten", so hieß die Augsburger Literaturzeitschrift dann in den späten Siebzigern.
Lyrik war der Versuch sich nicht fangen zu lassen.
Schubladen bitte an der Garderobe abgeben und auch sonst schlich man sich durch das was man sagen wollte möglichst unsichtbar hindurch.
Danke dafür.

 literafreakpress schrieb daraufhin am 15.08.23 um 18:24:
Herzlichen Dank!
Dieter Wal (58)
(04.08.23, 18:30)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 literafreakpress äußerte darauf am 15.08.23 um 18:23:
Herzlichen Dank, aber hier mussten die "Redundanzen" rein. Natürlich liebe ich Celan, lese ihn aber selten, weil er "färbt".

 minze (04.08.23, 20:39)
Mich berührt die dritte Strophe, die anderen haben mich weniger angesprochen, aber das Gedicht (auch fragmenthaft) erlaubt es auch sehr, dass einzelne Stücke bzw Schlaufen aus der Bildsprache wirken können.

 literafreakpress ergänzte dazu am 15.08.23 um 18:24:
Herzlichen Dank!
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