Subjekt ist Substanz

Skizze zum Thema Ich

von  SoilentPink87

Subastanz ist Subjekt
Das Subjekt gehört nicht zur Welt, sondern ist eine Grenze der Welt. Das Subjekt denkt nicht deshalb, weil es Subjekt ist; sondern es erscheint sich als ein Subjekt, weil es zu denken vermag. Das Geheimnis der Welt ist nicht hinter den Objekten, sondern hinter den Subjekten zu suchen. Ich bin mir meiner selbst bewußt, ist ein Gedanke, der schon ein zweifaches Ich enthält, das Ich als Subjekt, und das Ich als Objekt. Kein Mensch kann sich selbst je verstehen, denn dazu müßte er aus sich selbst herausgehen, dazu müßte das Subjekt des Erkennens und Wollens Objekt werden können: ganz wie, um das Universum zu verstehen, ein Standpunkt noch außerhalb des Universums erforderlich wäre. Es ist falsch, zu sagen: Ich denke. Es müsste heißen: Man denkt mich. Alle Wirklichkeit ist subjektive Erscheinung - dies muss die grosse grundlegende Erkenntnis auch der Biologie bilden. Ganz umsonst wird man die gesamte Welt durchstöbern nach Ursachen, die unabhängig vom Subjekt sind, immer wird man auf Gegenstände stossen, die ihren Aufbau dem Subjekt verdanken. Das Ausgedehnte bildet gleichsam die unsichtbare Leinwand, auf die das Weltpanaorama, das jeden von uns umgibt, gemalt ist, indem es den die Farben tragenden Lokalzeichen Haltung und Form verleiht, Einen anderen Standpunkt gegeüber dem Weltpanorama als den unseres Subjektes gib es nicht, weil das Subjekt als Beschauer zugleich der Erbauer seiner Welt ist. Ein objektives Weltbild, das allen Subjekten gerecht werden soll, muss notwendig ein Phantom bleiben. Es ist ein Mysterium, daß unsere subjektive Tätigkeit im Bewußtsein objektiven Gehalt haben kann. Nichts ist subjektiver als eine Objektivität, die gegen die eigene Subjektivität blind ist. Das Subjekt spaltet sich von daher, dass es zugleich Effekt der Markierung und Stütze ihres Mangels ist. Das Subjekt konstituiert sich durch das Verhältnis zur Sprache. Das Subjekt ist eine negative Größe, ein Fehlen. Das Subjekt ist das, was dem Wissen fehlt. Das Subjekt steht für die Unvollständigkeit der Substanz, für deren inneren Widerspruch und innere Bewegung, für das Nichts, das die Substanz von innen her durchkreuzt, ihre Einheit zerstört. Für ein gewöhnliches Teilchen ganz in physikalischem Sinne (wenn es so etwas gibt), stellen wir es uns als ein Objekt mit einer Masse vor, und wenn seine Bewegung beschleunigt wird, wächst diese Masse; ein Photon jedoch hat keine Masse in sich selbst, seine gesamte Masse ist das Ergebnis der Beschleunigung seiner Bewegung. Das Paradoxe ist hier ein Ding, das in Bezug auf sich selbst immer (und nichts als) ein Überschuss ist: in seinem normalen Zustand ist es nichts. Am (logischen) Anfang steht ein Überschuss, der ‚aus dem Nichts‘ auftaucht (vielleicht in einer Weise, die homolog ist zum Auftauchen von etwas aus dem Nichts der Leere in der Quantenmechanik), und erst in einem sekundären Zug postuliert dieses + (in Bezug auf das Nichts) rückwirkend ein mit sich selbst identisches Etwas, in Bezug auf das es ein Überschuss ist; aber dieses Postulieren, diese Verwandlung vom + in das eine, muss letztlich scheitern, der Überschuss bleibt, so dass wir das Eine mit einem Überschuss bekommen. Genau diese unmögliche Gleichheit des Subjekts als Substanz mit sich selbst, also die Gleichheit vom An-sich-sein und dem Für-sich-sein und der daraus folgende Weg der Substanz, also dem Subjekt zurück zu sich selbst und von sich selbst ist das Subjekt als Substanz und Dialektik.




Anmerkung von SoilentPink87:

Ich habe die letzten Jahre immer mal wieder Sätze aufgeschrieben, welche die Subjektfrage betreffen, weil das der Shit ist der mich umtreibt. Die meisten Sätze sind Zitate, andere sind sinngemäß, zusammenfassend etwas das ich verstanden habe während ich etwas gelesen habe. Der Text ist eine Art Collage aus verschiedenen, sich auch zum Teil wiedersprechenden Subjektphilosophien. Manche kommen aus der Bewusstseinsphilosophie andere aus der analytischen ,.. von Goethe bis Mladen Dolar ist da so einiges dabei.. Da ich nicht an den Besitz von Spreche glaube, sondern sie für eine immerschon Innercollektive-konstruktion halte verzichte ich sowohl auf die Quellenangabe, so wie ich auch bei dem Satz "Es geht mir gut." auf eine Quellenangabe verzichte, denn auch diese Worte haben ihre inhärente Theoriebildung erfahren und sind letztlich bestimmten konfabulierten, fiktiven oder gar konkret belegbaren Quellen verordenbar, als auch darauf die jeweiligen Äußerungen in ihre jeweiligen Fachgebiete und/oder Philosophischen Richtungen zu kategorisieren. Mir scheint gerade der leicht verwackelte Sinn eines  "Mischmasch" neuere und interessante Bedeutungen herauszuschälen. 

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Kommentare zu diesem Text


 Teichhüpfer (21.08.23, 23:55)
Im 89 war es auch nicht so gut, Schleswig Holstein, Werner Grüße an Beate.
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