Der eine Traum (Shakespeare-Sonett)

Erlebnisgedicht

von  Rosalinde

Vermag die Furcht es, dass ich künftig schweige?
Ich will’s nicht hoffen, wie soll ich es wissen?
Wohl einmal geht auch meine Kraft zur Neige,
und doch, der Traum bleibt ewig unverschlissen.

Im Angesicht des Unrechts dieses Heute
darf ich nicht schweigen, wer mich auch verhöhnt.
Und stürzt auf mich gleich eine wahre Meute -
ich kenne sie, ich habe mich an sie gewöhnt.

Die Zeit verlangt, dass jeder sich bekennt,
dass er die Wahrheit wie sein Kind behütet,
(ich weiß, sie liegt nicht allzu sehr im Trend)
wer immer ungeschlacht dagegen wütet.

Wie arm ist doch, wer seinen Traum vergisst
und dann vermeint, er sei jetzt Pessimist.



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Kommentare zu diesem Text


 FrankReich (30.08.23, 09:20)
Realismus

Du findest ihn gefühlt auf allen Listen,
weil Du ihn für Dich selbst erfunden hast.

Du findest ihn gefühlt auf allen Listen,
als Wunderwerk der ewigen Statisten,
und siehst in ihren Zahlen ihn erfasst.
Fein säuberlich verpackt in kleinen Kisten,
in denen Deine Meisen selig nisten,
versteckst Du ihn im Muster, das Dir passt
und strickst daraus Dir Deine pure Last.
Selbst wie die neben Dir ihr Leben fristen,
bestätigt Dir der Wirklichkeit Kontrast:
Du siehst in aller Welt den Terroristen,
weil Du ihn für Dich selbst erfunden hast.

🤗

 Rosalinde meinte dazu am 30.08.23 um 11:21:
Ralf Renkking,

ich habe nichts gegen das Technische deines üblen Traktats
großartig einzuwenden. Zeigt mir dieses doch, dass du entweder nicht willig bist, dein Gehirn einzuschalten, oder es nicht kannst. Der Hass spricht aus jeder Zeile. Ich sehe keinesfalls in aller Welt Terroristen, ich weiß sehr genau, dass es auch die andere Seite gibt, die Seite der Menschlichkeit, der Vernunft und der Liebe. Das muss dir entgangen sein. Die Hundertprozentigen wie dich - du kannst dir nicht vorstellen, wie wenig ich sie mag. Was hältst du denn in Zukunft von 1000 Prozent Hass?

R.

 FrankReich antwortete darauf am 30.08.23 um 14:39:
Ich habe just in diesem Moment mein Mitleidslevel für Dich auf 100 % erhöht, das muss reichen. 😂

Ciao, Frank

 LotharAtzert (30.08.23, 09:48)
Die Zeit verlangt, dass jeder sich bekennt,

dass er die Wahrheit wie sein Kind behütet,
Da du (oder Shakespeare, die Person macht hier keinen Unterschied) zuvor von Unrecht sprichst („Im Angesicht des Unrechts dieses Heute“), nehme ich an, daß es eher um Menschlichkeit geht, als um Wahrheit im wahren, also spirituellen Sinne. Würde dies so sein, könnte ich diese leidenschaftlich vertretene Menschlichkeit nicht nur hinnehmen, sondern würde dir aus ganzem Herzen zustimmen. Aber ich werde den Verdacht nicht los, daß es dir nur um die gesellschaftliche Orientierung geht und hier erscheint der hehre Begriff Wahrheit nicht einmal im metaphysischen Sinne angebracht.
 
Über Wahrheit läßt sich nicht reden, sie währt zeitlos. Das schließt schon aus, daß man für sie kämpfen muß, denn sie war vor uns Menschen, ist hier jetzt „anwesend“ und wird in Zukunft sein. Indem man stiller wird, kommt man ihr näher, doch selbst das ist eigentlich zuviel „geschwätzt“.
Da ich mich zum Vajrayana (Diamantweg) „bekenne“, sind mir die drei Zustände bekannt, wie sie traditionell gelehrt werden:
Wahrheitszustand (Dharmakaya)
Freudenzustand (Samboghgakaya)
Verwandlungszustand (Nirmanakaya)
Nur der letztere ist noch einigen Menschen bekannt, (Ovid zb.) aber um all das geht es dir nicht, nicht um Erlösung vom Irren, welches durch Gier, Hass und Unwissenheit gespeist wird, noch um eine praktizierbare Methode aus Reflektion und Meditation – sonst hättest du dich unter meinen Schriften schon geäußert, die sich immer wieder damit befassen. Nein, du lärmst gegen Menschen und für Menschen, aber nie sprichst du von Erlösung des Verdrängten, weißt offenbar nichts von Karma (Ursache-Wirkung, bzw. Ursache-Bedingung). Das kannst du ja auch so halten – aber wie gesagt: muß es dann unbedingt die Wahrheit sein? Solange sie nur vorgestellt wird, was ja allgemein Ideologie heißt, ist der Begriff falsch gebraucht.
 
Wünsche langes Leben in guter Gesundheit
Lothar
(- das gruselig ist übrigens "nicht" von mir)

Kommentar geändert am 30.08.2023 um 10:00 Uhr

 Rosalinde schrieb daraufhin am 30.08.23 um 11:13:
Hallo Lothar Atzert,

bisher ging es in jedem Streit um die Wahrheit. Und dass sie zeitlos ist, scheint mir doch ein wenig zweifelhaft. Warum dann wurde hier so heftig darüber gestritten? Und lass mich mit deinem indischen Kram in Ruhe! Du kannst ja meinetwegen meditieren bis zum Getno, etwas Gescheites ist daraus bisher bei dir nicht entstanden, wie ich deinen Kommentaren und Texten entnehmen muss. 

Mir geht es um beides: Dass ich euch die Stirn so lange bieten kann, wie ich in der Lage bin. Das zweite aber ist die unbestreitbare Wahrheit, die bei dir und bei so vielen anderen hier noch nicht angekommen ist. Weil die Herrschaften lieber im seelischen Dreck sich aalen, als ihr Hirn mal einzuschalten. Selbstverständlich, sofern vorhanden.

Und Wahrheit, mein Gutester, ist nicht spirituell nur, sondern vor allem objektiv. Es ist die Wirklichkeit, aber nicht die eingebildete, die dir vor Augen schwebt.

Ist dir das eine zutreffende Erklärung meines Gedichtes?

P.S. Reflexion schreibt man übrigens so, du Held.

R.

Antwort geändert am 30.08.2023 um 11:14 Uhr

Antwort geändert am 30.08.2023 um 11:31 Uhr

Antwort geändert am 30.08.2023 um 11:32 Uhr

 LotharAtzert äußerte darauf am 30.08.23 um 13:39:
Ich hab's zumindest versucht. Wenn du mich, einen Einsiedler, in denselben Topf wirfst, wie die Menge, dann mach es halt. 

Reflektion/Reflexion ist nicht so folgenschwer, als wenn man Wahr mit Richtig verwechselt. So, das war's.

Dein Gutester?

 Rosalinde ergänzte dazu am 30.08.23 um 13:54:
Du Maulheld hast dich doch auch geäußert, und wie! 
Willst du dich bei mir einschmieren? Kein Bedarf! Im übrigen brauche ich Indien nicht, obwohl ich mich in Indien sehr gut auskenne. Ich mache autogenes Training, und das hilft gegen Typen wie dich.

R.

Antwort geändert am 30.08.2023 um 13:55 Uhr

Antwort geändert am 30.08.2023 um 13:55 Uhr

 Rosalinde meinte dazu am 30.08.23 um 14:16:
Da hier Gedichte gepostet werden, hätte ich auch eines:

Man muß das Wahre immer wiederholen,
weil auch der Irrtum um uns her
immer wieder gepredigt wird,
und zwar nicht von einzelnen,
sondern von der Masse.
In Zeitungen und Encyklopädien,
auf Schulen und Universitäten,
überall ist der Irrtum obenauf,
und es ist ihm wohl und behaglich
im Gefühl der Majorität,
die auf seiner Seite ist.


Johann Wolfgang von Goethe

 LotharAtzert meinte dazu am 30.08.23 um 16:19:
Schmiermittel sind dazu geeignet, daß die Gelenke nicht vorzeitig abgenutzt werden, oder heiß laufen. Warum sollte ich jetzt an deinen Knochen ein Interesse haben, Rosalinde?

 uwesch (30.08.23, 16:34)
Na ja, was ist die Wahrheit? Das wird wohl je nach Sozialisation, dem eigenen Lebensweg oft verschieden ausgelegt. OBJEKTIVE Wahrheiten gibt es kaum, wenn man mal direkt messbare aus den Naturwissenschaften ausnimmt. Ein Meter ist halt ein Meter, weil er irgendwann mal von Menschen so definiert wurde und man ihn so akzeptiert. Andere Menschen ziehen den Inch vor. Aber auch der läßt sich in Meter transformieren und das Ganze auch umgekehrt.
In der Gefühlswelt gibt es keine objektiven Maßstäbe. Jeder Mensch hat verschiedene Lebensbedingungen und Entwicklungen gemacht und ist in unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen groß geworden.
LG Uwe

 Rosalinde meinte dazu am 30.08.23 um 17:29:
Uwesch, über Wahrheit zu plaudern ist sie mir zu wichtig.
Die Wahrheit existiert unabhängig davon, was Menschen von ihr denken oder ihr zuschreiben. Ich dachte, dass das auch in deinen Kopf gelangt ist.  

Die Wahrheit hat auch nichts mit Technik oder Naturwissenschaften zu tun, sie gilt für alle Ereignisse des menschlichen Daseins, für jedes menschliche Denken und daraus folgendes Handeln. Wird sie aber nicht einkalkuliert, entstehen Fehler. Die "Eliten" wissen das, sie brauchen die Dialektik für ihre satanischen Pläne. Und Politik, und darum geht es letzten Endes ja auch, hat weder mit Moral noch mit Gefühlen zu tun, sondern wie Bahr sagte, mit Interessen.

Gruß, Rosalinde
Cathleen (56)
(03.10.23, 00:52)
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 Rosalinde meinte dazu am 03.10.23 um 09:38:
Liebe Cathleen,

du hast dich ja mit vielen meiner Gedicht bekannt gemacht, ich bin beeindruckt. Hab vielen herzlichen Dank. Du siehst, wie hier diskutiert wird. Ich habe fast den Eindruck, sie haben Angst vor sich selbst.

Lieben Gruß, Rosalinde
Cathleen (56) meinte dazu am 03.10.23 um 13:19:
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