Einsame Jägerin

Gedicht

von  Beislschmidt

Einsame Jägerin


Schon lange vor den Sonnenstrahlen -
die Jägerin steht völlig nackt.
Sie riecht das Wild im blauen Walde,
hat Speer und Messer fest gepackt.

Auf ihre weiße weiche Haut
malt sie mit Feuerasche Schlangen,
für ihren Gott der Jagd allein,
streicht Blut sich auf die Wangen.

Dann schlüpft sie in ihr Kleid aus Fell,
verschnürt mit Riemen Bären-Kilt.
Hockt lauernd oben auf dem Fels
und wartet schläfrig auf das Wild.

Ihr fester Griff umspannt den Speer –
zum Töten fest entschlossnes Weib.
Lautlos vom Fels fällt sie hinab,
bohrt ihren Speer in warmen Leib.

Über ihre Haut in Aschenbahnen
brennt sich der Zauber Schweiß,
Hüterin des mächtig stolzen Feuers
gleich Runen für ihr Jagdgeheiß.

Nur nachts zeigt sie ein sanftes Lächeln,
wirft sie ihr langes Haar zurück.
Voll Liebe säugt sie sanft ihr Kind,
fast scheu, mit mütterlichem Blick.


2014
.
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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (21.09.23, 20:24)
Wow, das hat was :)  LG Uwe

 Beislschmidt meinte dazu am 22.09.23 um 13:01:
Danke für den Kommentar. 
Ein besonderer Ort im Saarland, ist das kleine Dörfchen Reinheim (unweit von meinem Wohnort) - im Bliestal gelegen, nahe der französischen Grenze. Durch die römisch-keltischen Ausgrabungen hat sich herausgestellt, dass Reinheim eine bedeutende Fundstätte (Weltkulturerbe) keltischer Kultur ist. Die Geschichte der
Besiedlung reicht zurück bis in die Steinzeit und es geht ein besonderes Fluidum von dieser Örtlichkeit aus. An stillen Nachmittagen habe ich Block und Stift eingepackt und mich dort auf eine Bank gesetzt. Mir kamen erstaunliche Gedanken bei der Vorstellung an die kriegerische Vorzeit. An den Kampf der Kelten, die sich
damals den römischen Eroberern entgegengestellt haben.

Das Werk ist schon älter, damals habe ich mich sehr für die Kultur der Kelten interessiert.
Beislgrüße 
Taina (39) antwortete darauf am 29.09.23 um 11:37:
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 Beislschmidt schrieb daraufhin am 29.09.23 um 12:41:
Nicht überfüllt, alles überschaubar.... leider hat das Café auf der französischen Seite dicht gemacht.
Agnete (66)
(21.09.23, 20:46)
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 Beislschmidt äußerte darauf am 22.09.23 um 13:02:
Danke für deinen Kommentar.
Beislgrüße

 Tula (21.09.23, 21:12)
Hallo Hans
Von solch einer Jägerin träume ich schon seit langem  8-)

LG
Tula

 Beislschmidt ergänzte dazu am 22.09.23 um 13:02:
Danke für deinen Kommentar.

Beislgrüße 

 Rosalinde meinte dazu am 22.09.23 um 16:50:
Beislschmidt, in Hallein in Österreich gibt es ein fulminantes Kelten-Museum. Falls du mal nach Österreich kommst. Wir haben völlig verkehrte Vorstellungen von unserer Vorzeit. Die Kelten hatten schon so etwas wie ein Industriezeitalter, ich habe bloß gestaunt. Und wir denken immer, wir seien die Ersten.

Lieben Gruß, Rosalinde

 Beislschmidt meinte dazu am 22.09.23 um 19:27:
Hallein ist vorgemerkt. Die Kelten waren hervorragende Handwerker. Leider hatten sie keine Schrift, deshalb wissen wir nur wenig. 
Beislgrüße
Daniel (50)
(21.09.23, 22:11)
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 Beislschmidt meinte dazu am 22.09.23 um 13:03:
Danke für deinen Kommentar.

Beislgrüße 

 FrankReich (22.09.23, 12:31)
Meiner Meinung nach eine Fassade, weil die letzte Strophe des Gedichtes über das Rollenverständnis der Geschlechter nicht hinausgeht, falls Du die allerdings überarbeiten würdest ... 👋😉

Ciao, Frank

 Beislschmidt meinte dazu am 22.09.23 um 13:03:
Danke für deinen Kommentar.
Beislgrüße 

....besuche doch mal das Fürstinnengrab (Foto) in Reinheim. 



Antwort geändert am 22.09.2023 um 13:43 Uhr
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