aus Ostpreußen

Kurzgedicht zum Thema Sprache/ Sprachen

von  Gabyi

Mein Vater kam aus
OSTPREUßEN.
Ein Wort, das nicht gesagt werden sollte.
Am Besten nie. Wenn es ging.
Aber Marjellchen und Königsberger Klopse
Königsberger Marzipan, Plinsen und Schmand
und Jungchen sagten Onkel Fritz und Onkel Ernst.
Mein Vater nie.
Er wollte vergessen.


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Kommentare zu diesem Text


 Redux (26.09.23, 16:24)
Ich war vor einigen Jahren dort und überwältigt von der Schönheit der Landschaften.

 Gabyi meinte dazu am 26.09.23 um 16:31:
danke für die Empfehlun, lieber Herbert :).
Ich war auch schon mal dort, ist sehr lange her. In Bartenstein, heute Polen, war damals noch nicht so interessant. Mein Vater hat es komplett abgelehnt, seine Schwestern nicht.

 Gabyi antwortete darauf am 26.09.23 um 21:06:
danke auch dir, minimum, für die Empfehlung :). Hat mich sehr gefreut!

 Gabyi schrieb daraufhin am 26.09.23 um 21:11:
Herzlichen Dank auch an AlmÖhi fürs Empfehlen :)

 AlmÖhi äußerte darauf am 26.09.23 um 21:14:
Gerne!  :)

 AlmÖhi (26.09.23, 21:13)
Wohl nicht untypisch für die Nachkriegsgeneration. Mein Vater hat in den 29 Jahren, die sich sein Leben mit meinem überschnitt, seine Herkunft in meiner Gegenwart auch exakt null mal angesprochen. 0 ist in diesem uns'rem Land überhaupt eine häufige Summe wenn es um Relevantes geht.

 Gabyi ergänzte dazu am 26.09.23 um 21:30:
Wir sind ein ramponiertes Volk - ohne Selbstwert. Ich bin in dieser Weise aufgewachsen. Wie soll man sich da fühlen als Kind, wenn man immer hört, wir sind die Bösen und für immer schuldig.

 Dieter Wal meinte dazu am 26.09.23 um 21:41:
Wir sind ein ramponiertes Volk - ohne Selbstwert. Ich bin in dieser Weise aufgewachsen. Wie soll man sich da fühlen als Kind, wenn man immer hört, wir sind die Bösen und für immer schuldig.
Im meinem Fall ramponierte (kriegstraumatisierte) Nazivorfahren. Mein Papa sprach so gut wie nie über den 2. WK. Du hättest ihn in seinen letzten Jahren in völlig zusammenhanglosen Massenmordmonologen hören sollen. Ich erkenne für mich keine Schuld an solchen Vorfahren. Doch wie fühlen sich erst Nachkommen von solchen Vorfahren Ermordeter?

 Gabyi meinte dazu am 27.09.23 um 15:11:
Bei mir will ich auch keinerlei Schuld einsehem. Den Rest schreibe ich als PN.
Danke dir für die Empfehlung 
und danke auch an Terminator
:)
Taina (39) meinte dazu am 27.09.23 um 15:22:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Dieter Wal meinte dazu am 27.09.23 um 20:48:
Bei mir will ich auch keinerlei Schuld einsehem.
@Gabyi:


Eine vermeintliche Schuld von Nachkommen unterstellen auch nur Neonazis Demokraten. Es wäre  erfreulich, würden (nicht nur, aber gerade auch) Kinder und Enkel von Nazitätern sich nicht nationalsozialistisch äußern und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit generell meiden.

@Taina: Der Satz "Doch wie fühlen sich erst Nachkommen von solchen Vorfahren Ermordeter?" war keineswegs in dem von Dir interpretierten Sinn gemeint. Ich wollte damit sagen: ich leide unter meinen familiären NS-Soziopathen. Umso mehr dürften Nachkommen leiden, deren Vorfahren keine Täter, sondern Opfer des 3. Reichs waren. 

Schriftkommunikation ... 

Antwort geändert am 27.09.2023 um 20:49 Uhr

Antwort geändert am 27.09.2023 um 20:54 Uhr
Taina (39) meinte dazu am 27.09.23 um 21:16:
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