Sprachverbot

Tagebuch zum Thema Sprache/ Sprachen

von  Gabyi

Als ich ein Kind war, wurde mir die Sprache verboten. Sprachverbot. Es war die mundartliche Sprache, welche meine Großeltern, meine Mutter und die Nachbarn sprachen. Schleswig-Holsteinisches Plattdeutsch. Der Schattenstaat unter Zuhilfenahme der Alliierten mit Einbeziehung öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten inklusive Flüchtlingen, welche die Sprache nicht beherrschten (zum Beispiel mein Vater), forcierten dieses. Bis dann Wilhelm Wieben, der die Tagesschau moderierte, krampfhaft versuchte, der nunmehr ausgestorbenen Sprache neues Leben einzuhauchen. Mit mäßigem Erfolg.
Doch keiner weiß wirklich, wie es sich anfühlt, eine Sprache nicht sprechen zu dürfen. Als ob jemand einen Keil in dein Gehirn rammt. Und dieses ewige Getadel zehrt zudem am Selbstwert.

 



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Kommentare zu diesem Text

Taina (39)
(23.06.23, 21:47)
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 AchterZwerg (24.06.23, 05:45)
Sprachverbote, Malverbote, Bücherverbrennungen ...
Lang ist die Liste der Gemeinheiten, die sich Menschen einfallen lassen.
Am Ende steht der totale Identitätsverlust des Einzelnen oder gar der eines ganzen Volkes.

 Gabyi meinte dazu am 24.06.23 um 13:23:
danke Taina und AchterZwerg für eure Empfehlungen :)

@Achter: Identitätsverlust eines ganzen Volkes war wohl erwünscht. Man sieht es ja heute ganz deutlich.

LG Gabyi

 Gabyi antwortete darauf am 26.06.23 um 04:38:
Danke Dieter Wal für deine Empfehlung :)
LG Gabyi
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