Das Käppchen lief flink durch den Wald,
sein Korb war schwer, es machte Halt.
Von ferne sah es Hänsel stehn
und freute sich aufs Wiedersehn:
Hallo, mein Freund, was machst du dort,
so ganz allein an diesem Ort?
Er lächelte es freundlich an:
Ich hätte gern ein bisschen Fun!
Das Käppchen grinste lieb zurück:
Begleite mich ein kurzes Stück!
Der Hänsel sprach: Gibs Körbchen her,
für zarte Frau'n ist das zu schwer!
Das Käppchen lachte wohlgemut:
Oh Mann, das tut dem Rücken gut.
Beschwingt lief es ihm hinterher.
Es mochte Hänsel mehr und mehr.
Der sah im Korb den roten Wein
und sprach zu ihr: Hey Girl, ich mein,
ein Schlückchen würde uns nicht schaden,
mir schmerzen langsam schon die Waden!
Das Käppchen dachte: Warum nicht,
noch ist der Wald recht hell und licht.
Der Hänsel köpfte flugs die Flasche -
den Öffner zog er aus der Tasche.
Ganz fröhlich und auch ungezwungen;
schien dieses Picknick recht gelungen.
Kaum hatten sie sich umgesehen,
sah man den Mond hoch oben stehen.
Da, plötzlich schaute sie gebannt
auf Hänsels Nase und die Hand.
Was war mit ihm denn nur geschehn,
es fiel ihr schwer, das zu verstehn.
Was ist mit deiner Nase los,
warum wird deine Hand so groß?
Komm sag schon, was geschieht mit dir?
Du bist so anders, scheint es mir!
Des Hänsels Schultern wurden mächtig,
auf seinem Körper wuchsen prächtig
in Büscheln harte, schwarze Strähnen -
und was war plötzlich mit den Zähnen?
Er sabberte fast vor Begehren,
die süße Maid jetzt zu verzehren,
mit Haut und Haaren und dem Käppchen!
Schon packte er das erste Häppchen.
Das Mädchen aber war nicht mutlos;
es stand nur plötzlich völlig hutlos;
dort war das Pfefferspray versteckt -
wozu, hat Hänsel schnell entdeckt.
Es hallten Schreie durch die Nacht;
ein helles Stimmchen hat gelacht.
Das Mädel lief vergnügt nach Haus.
Hans heult sich noch die Augen aus.
Drum merk dir, Hänsel, eines gut:
Es täuscht manchmal der rote Hut.
Du weißt meist nicht, was drunter steckt,
so mancher Wolf ist dran verreckt.