Ehm Welk

Text

von  Rosalinde

Dort zwischen Feldern,
die Wälder schliefen in den Flüssen,
einer mit wachen Augen, er blickte hin,
fremd blieb ihm nichts.

Nächtliche Eulenschreie,
Hähne bekrähten den Morgen, und der Herr Pastor
segnete die Dorfarmut. Biesenbrow,
Welks Kummerow. Er schrieb auf. Die Gespräche
der Dorfleute, trank mit ihnen, seine Späße
noch heute Legende, seine Bücher ein
trauriges Lächeln der Landschaft.

Ihn trieb es hinaus, hin in die Lüfte
der Städte, im Nacken den knorrigen Grambauer,
das schwere Gepäck.

Groß ist die Welt,
groß auch das Herz. Chronist war er, nichts
entging ihm, er las, schrieb zwischen den Zeilen –
Weimar, das harte Brot.

Die dunkle Zeit dann, er blieb im Lande.
Mutig bot er dem Goebbels die Stirn, - dieser Ehm Welk,
der komische Dorfpoet, einer der
gerechten Heiden von Kummerow.



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