REIME – rein der FANTASIE nach & nach entsprangen die / mit hemingway, der saß im boot / und schlug die zeit mit saufen tot...(7)

Gedicht zum Thema Fantasie

von  harzgebirgler



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es war einmal ein gürteltier
das trug der gürtel mehr als vier
und stand vor wem? - na klar vor faust
und sprach zu ihm "eh du mich haust
schau dir all meine gürtel an
die nur kriegt wer echt kämpfen kann!"

da sprach faust scherzhaft mehr als streng
"dann schnall die gürtel langsam eng
weil: es kommen harte zeiten
wo es kerle braucht zum fighten
doch schlag’ ich selbst nicht mal im scherz
ein tier denn es hat auch ein herz!"...


*


ach du gott und liebes lieschen!“
dachte bei sich das radieschen
als die reife bergamotte
duftbenebelt volle lotte
plumps vom zweig gen boden fiel
haarscharf an herrn klingebiel
und dem kopf von ihm vorbei
auf ne zarte akelei
was der leider nicht bekam
und ihr ’s blümchenleben nahm...


*

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ein leuchtturm hörte plötzlich auf zu leuchten
als er so einsam auf der klippe stand
und meereswellen wütend an ihr keuchten
war ihm die heisse birne durchgebrannt
 
mit einem jungen bismarckheringsfischer
der ausdauer besaß nebst reichlich mumm
vom typ her so ein parad-isländischer
und siehe da der kerl kriegte sie rum
 

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war ihr auch gleich sein bötchen lieb am zeigen
das ruderhaus die pinne und den mast
der himmel überm wasser hing voll geigen
 
da war der birne gänzlich klar : das passt -
gemeinsam suchten sie beglückt das weite
wo wohl ihr bund besteht gar noch bis heute...


*

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dass aus den eiern auch mal küken schlüpfen
wenn sie der osterhase mit sich führt
läßt ihn vor freude zwar nicht grade hüpfen
ist allerdings mitunter schon passiert

aus einem schlüpften ihm sogar gleich zweie
und schauten aus der schale in die welt
ungläubig und baff über das neue
was ihnen in die kükenaugen fällt

im zweiten ei das dritte lugt derweilen
noch etwas ängstlich durch den schalenspalt
es will die lage draußen erst mal peilen

zudem ist's in der schale nicht so kalt:
dem osterlämmchen und dem osterhasen
weht diese frühlingsbrise um die nasen...


*

STIPPVISITE IM GARTEN EDEN mit der vertreibung von adam und eva aus dem paradies


es buddelte, wohl fernwehkrank,

ein forscher maulwurf mal nen gang
der war so lang das war echt krass
und kam dann raus ... ja wisst ihr das
denn nicht es war doch weit und breit
und kaum jemals die möglichkeit

in aller mund' landaus landein
bei hinz und kunz und groß und klein...
im garten eden an dem baum
tatsächlich und man glaubt es kaum
von dem einst eva trotz verbot
den apfel pflückte, gott sah rot

nun gut ihr wisst wohl wie das war
einst mit dem ersten menschenpaar

und sündenfall im paradies

aus dem gott prompt das paar verstieß
doch davon wusst’ das ems'ge tier
rein nichts vielleicht genau wie ihr...


...für gott ist alles kein problem:
er griff sich einst 'nen klumpen lehm,
er formte ihn und blies ihn an -
ruckzuck ward daraus nun ein mann,
den er recht simpel adam nannte
und als sein ebenbild erkannte


das war der erste mensch der welt
und in der bibel wird erzählt
dass gott befahl: “halt dich im zaum
und iss nicht vom erkenntnisbaum!
die frucht, die dort wächst, ist tabu,
lass also diesen baum in ruh'!


von allen früchten darfst du essen,
doch dies verbot niemals vergessen!“
bald fühlte adam sich echt mies
so ganz allein im paradies,
denn solo durch die gegend latschen
und immer mit sich selber quatschen,


sorgt, selbst wenn man sonst nichts entbehrt,
für trübsinn, der den geist beschwert

des adams junggesellenschmerz,
der rührte - klar! - auch gottes herz,
der ja an seiner schöpfung hing
und prompt erneut zu werke ging:


aus adams rippe hergestellt,
kam so die erste frau zur welt -

eva hielt adam nun bei laune
innerhalb edens gartenzaune.
die beiden könnten heut' noch leben,
würde es nicht die neugier geben.

das glück war nämlich nicht von dauer -
die schlange lag schon auf der lauer

und eva schmeichelnd in den ohren:
“ganz sicher bleibt ihr ungeschoren,
wenn ihr die süße frucht probiert,
die euch erkenntnis garantiert!

gott hat euch das nur untersagt,
weil es ihm eben nicht behagt,

dass ihr dann weise seid wie er,
denn konkurrenz, die hasst er sehr!“
betört biss evchen in die frucht,
von der auch adam gleich versucht.

während die beiden noch so kauten
und kauend in die gegend schauten,

fand gott das wirklich mehr als fies
und schmiss sie aus dem paradies:
“ihr habt gesündigt und müsst sterben,
doch nicht nur ihr, auch eure erben!

durch arbeit sollt ihr euch ernähren
und außerdem noch flott vermehren!“...


...der maulwurf ahnte angesichts

des baumes davon freilich nichts -

mit seiner hacke in der hand

kehrte er stracks ins heimatland
heimwehgeplagt zurück wo ihn

des ruhmes sonne gern beschien...


*


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ein krake namens octopus
von dem man wirklich sagen muß
- und ich halt mich da ans wort
setz nichts zu und nehm nichts fort -
daß er dem namen ehre macht’
denn arme hat er stücker acht

drückt ganz gerne gleich vier weibchen
mit je zweien sich ans leibchen
und das sieht dann wirklich aus
wie ein wahnsinnsarmenhaus
näpfe sind zudem am saugen
gott da machen fischer augen...


**


hemingway – fantasie 1+2


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der hemingway saß einst im boot
und schlug die zeit mit saufen tot
kein fisch biss an er hatte frust
und reichlich haare auf der brust

als dann ein fisch am haken hing
den hemingway durch zufall fing
da schmiss er ihn zurück ins meer
und nahm ne neue flasche her...

der hemingway saß einst im boot

und futterte ein vollkornbrot
und füttert’ auch die fische an

damit er welche fangen kann


das klappte dann echt wirklich gut

und hemingway nahm seinen hut
und warf ihn freudig in die luft

in der lag schwer von salz ein duft...

der hemingway saß einst im boot

und rauchte angelnd wie ein schlot
und steckte ja so war der mann

havannas sich ein dutzend an


die qualmte er ganz locker weg

die angelei kam nicht vom fleck
kein fisch biss an und ernst sah rot

und schlug die zeit dann mausetot...

der hemingway saß einst im boot

und lud sein jagdgewehr mit schrot
und schoss tatsächlich manchen butt

statt ihn zu angeln flott kaputt


dann holte er sein messer raus

und weidete die fische aus

das war ne schöne schweinerei

doch ernst der hatte spaß dabei...


*


hemingway saß erneut im boot
vom saufen war’n die augen rot
er roch auch nicht mehr allzufrisch
egal - ihm stand der sinn nach fisch
 
er hielt die rute lang ins meer
der alte mann und staunte sehr
wie ruhig noch das wasser war
um diese zeit im frühen jahr
 
es biss dann endlich einer an
von dem man wirklich sagen kann
der fisch er hätt’ ihn fast besiegt
und hemingway kein’ fisch gekriegt
 
so stark war dieses kiementier
an metern maß es drei bis vier
doch ernst schoss ihm die augen aus
und bracht’ es blind zum koch nach haus
 
der machte davon schön filet
wobei er dachte gott oh je
da fing ja ernst der weiß wie’s geht
was auf gefährdungslisten steht
 
der fisch ward dennoch super gar
und schmeckte auch echt wunderbar
und hemingway schrieb alles auf
und gab das buch dann in verkauf...



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Kommentare zu diesem Text


 uwesch (11.02.24, 16:06)
Du hast aber auch für alle Deine umfangreichen Texte immer wieder passende Bilder dazu. Das ist angenehm und schön. LG Uwe

 harzgebirgler meinte dazu am 13.02.24 um 19:29:
:) :) :D :D <3
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