In größter Gefahr!

Gedanke zum Thema Erziehung

von  millefiori

Sie kauerten beide auf dem Boden,

zwischen Regalen die sie mit ihrer Fülle zu erdrücken schienen.

Die Mutter hatte ihr Kind schützend auf den sicheren Schoß genommen.

Das Kind betrachtete die fremde Person vor sich mit großen Augen.

"Wenn Mama so ängstlich ist, muss diese Fremde etwas ganz Schlimmes im Schilde führen", so dachte sie bestimmt.

Sie spürte dass ihre Mutter angespannt war und das vermittelte ihr das Gefühl, dass sie sich in acht nehmen sollte vor dieser Frau.

Die Fremde hatte sich zu ihnen auf den Boden gesetzt und hielt der Kleinen einen Gegenstand hin.

Ihr Lächeln ließ für einen kleinen Moment die Angst vergessen.

Kann eine so warmherzig lächelnde Person etwas Böses wollen?

Spontan griff die Kleine nach dem rosafarbenen, glitzernden Gegenstand.

Kurz verharrte sie und betrachtete das Ding genauer. Es beschloss aber, nachdem die Mutter mit Engelszungen auf es einredete das Ding doch mal an den Fuß zu halten, 

es der Fremden schnell wieder entgegen zu reichen.

Wer weiß, bestimmt tut das Ding weh, wenn Mama so angespannt ist.

Mama benimmt sich wie beim letzten Mal beim Kinderarzt. 

Da spürte das Kleine auch die Angst und Anspannung seiner Mutter und schwupps hatte ihm der Arzt was spitzes in den Arm gestochen ohne Vorwarnung.

Es entschied sich gegen seine Neugier.

Es wollte dieses Ding nicht wenn es Mama in Angst versetzte.

Aber warum blieb Mama trotzdem mit ihr sitzen und bewegte sich nicht weg von dieser Gefahr?

Sie hielt es geborgen auf ihrem Schoß, machte aber keine Anstalten das Ding abzuwehren sobald die Frau es ihm entgegenstreckte oder in die Nähe seines Körpers kam.

Mama stieß nur so komische verzweifelte Lacher aus, die Unsicherheit übertrug sich auf ihr Kind.

"Was ist das hier? Was geschieht hier?

Warum gehen wir nicht wieder?"

Nachdem die Dame ihm einige Gegenstände aus dem Regal in die Hand gegeben hatte und sie anfassen ließ, es waren sehr bunte Dinge, manche glitzerten, manche hatten so komische Schnüre dran, manche machten ein Geräusch wenn man an einem Teil davon zog.

Vor dem Geräusch schrak es dann zusammen und ihre Mutter redete beruhigend auf es ein und hielt ihre Arme schützend um ihr Kind.

Als die Fremde schließlich in einem kurzen Moment versuchte seinen Fuß in so ein Ding zu schieben, war es vorbei,

es schrie aus Leibeskräften und seine Mama zog es sofort an sich und schaukelte es beruhigend in ihren Armen, schützend vor der bösen Frau.

"Das hat heute doch schon viel besser geklappt, erklärt die Mutter erleichtert.

Morgen kommen wir wieder und probieren es nochmal. Irgendwann wird sie sich daran gewöhnen. 

Stimmts? Laura Shania?

Jetzt sagen wir der freundlichen Frau mal Tschüss, Winke Winke und morgen kommen wir nochmal mit Papa gell?"


Die freundliche Frau bleibt fassungslos zurück sie hört die Mutter noch im Weggehen zu ihrem Kind sagen: 

"Laura Shania und wenn du dann einverstanden bist, dann würde ich dir in einer Stunde die Windel wechseln ja? 

Aber nur wenn du magst, denn die Mama will dich auf keinen Fall zwingen mein Schatz!"


Die fremde Frau steht zwischen den Regalen und murmelt:

Es ist einfach nur ein Schuh, nur ein Schuh!






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Kommentare zu diesem Text


 Oops (28.03.24, 08:56)
Liebe Patrizia,

die beschriebene Mutter mit Kind scheint mir ein Fall für die "Supernanny".  Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man drüber lachen. 

Viele liebe Grüsse
Gudrun

 millefiori meinte dazu am 29.03.24 um 17:32:
Ich weiß gar nicht wer mehr Hilfe braucht von den Beiden.
Eltern sollten eigentlich d Kind die Richtung vorgeben und nicht es verwirren.
Gerade die alltäglichen Dinge sollten kein Hindernis werden. 

Danke liebe Gudrun😘

 AZU20 (28.03.24, 15:44)
Wirklich nur ein Schuh? LG

 millefiori antwortete darauf am 29.03.24 um 17:35:
Ja, einer von der ganz gefährlichen Sorte, mit ganz langer Zunge sechs Ösenaugen und zwei Tentakelschnürsenkeln.😱😂 Morgen kommt Papa mit am dritten Tag zur Unterstützung, ich beobachte das ganze und halte mich zurück. 
Schöne Feiertage dir😘🌷🐰
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