Kant oder wie weit reicht die Vernunft
Text zum Thema Philosophie
von Hans
Kommentare zu diesem Text
Graeculus (76)
(20.04.24, 10:50)
(20.04.24, 10:50)
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Du äußerst bedenkenswerte Ideen. Ich bezweifle, ob es synthetische Urteile a priori gibt. Kant findet sie in der Mathematik, aber das überzeugt mich nicht.
Graeculus Kommentar ist m.E. elementar wichtig.
Außerdem ist mir eingefallen:
Die Sinneseindrücke, nicht nur die "Anschauung" im engeren Sinn, sind a priori. Das sie bis zur "endgültigen" Wahrnehmung, Schlaufen durchlaufen ist auch wahr.
Ich bezweifle das er behauptet "...die Wirklichkeit der Welt nicht so wahzunehmen, wie sie ist..." jedenfalls nicht im Sinne einer etwaigen Illusion. Er hat nicht mit einer Korrepondenztheorie philosophiert (Realismus bpsw.), daher kann das mit der Wirklichkeit etwas "unglücklich" rüber kommen; vielleicht. Mich würde der Kontext interessieren, auf welche Quelle du dich beziehst.
Ich bezog mich auf diesen Teil deines Textes (Zitat):
Außerdem ist mir eingefallen:
Die Sinneseindrücke, nicht nur die "Anschauung" im engeren Sinn, sind a priori. Das sie bis zur "endgültigen" Wahrnehmung, Schlaufen durchlaufen ist auch wahr.
Ich bezweifle das er behauptet "...die Wirklichkeit der Welt nicht so wahzunehmen, wie sie ist..." jedenfalls nicht im Sinne einer etwaigen Illusion. Er hat nicht mit einer Korrepondenztheorie philosophiert (Realismus bpsw.), daher kann das mit der Wirklichkeit etwas "unglücklich" rüber kommen; vielleicht. Mich würde der Kontext interessieren, auf welche Quelle du dich beziehst.
Ich bezog mich auf diesen Teil deines Textes (Zitat):
Schließlich behauptet er, dass wir Menschen die Wirklichkeit der Welt nicht so wahrnehmen, wie sie ist, sondern wie sie unsere Wahrnehmung uns zeigt. Über das Ding an sich gibt es keine Erkenntnis. Auch Zeit und Raum seien keine objektiven Tatsachen der Natur, sondern lediglich Formen der sinnlichen Anschauung.
Eine echte Provokation!
Eine echte Provokation!
Antwort geändert am 20.04.2024 um 23:31 Uhr
Hallo Hans,
du hast eine große Begabung, nämlich die, etwas so Schwieriges wie die Kantsche Philosophie mundgerecht zu servieren, ohne dass sie an Gehalt verliert.
Erlaubst du mir, den Text herauszukopieren und für mich zu bewahren?
Grüße voller Applaus
du hast eine große Begabung, nämlich die, etwas so Schwieriges wie die Kantsche Philosophie mundgerecht zu servieren, ohne dass sie an Gehalt verliert.
Erlaubst du mir, den Text herauszukopieren und für mich zu bewahren?
Grüße voller Applaus
Danke für die Blumen. Natürlich kannst Du den Text kopieren.
Eine kurze und lesbare Einführung in die kantische Philosophie. Wir wissen, wie umständlich Kant seine Gedanken ausdrücken konnte. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn der Autor uns nach und nach mit Kant mehr vertraut machen könnte.
Kommentar geändert am 20.04.2024 um 12:27 Uhr
Danke. Die Gedanken entstanden anläßlich Kants Geburtstag,
als etwas vefrühtes Geschenk.
als etwas vefrühtes Geschenk.
In dieser sehr verkürzten Form geht natürlich einiges verloren. Kants Kritik der reinen Vernunft versucht m.E. lediglich die mathematischen Naturwissenschaften a la Newton philosophisch zu begründen, die er für das Muster objektiver Erkenntnis voraussetzt. Da war Europas Chefaufklaerer nur folgsames Kind seiner Zeit.
Er wendet nur Differential- und Integralrechnung von Leibniz und Newton auf unsere Naturerfahrung an : Verstand integriert, was die Sinne differenzieren. Man muss auch Kants Grenzen sehen.Aber er hat nicht gesagt : Alles ist nur subjektiv.
Und natürlich erkennt der mathematische Physiker die Dinge nicht, wie sie an sich sind, sondern nur, wie er sie zuvor experimentell zurichtet auf vereinfachte und manipulierbare Eigenschaften hin.
Sein rein formaler kategorischer Imperativ übersetzt das alttestamentarische Gottesgesetz ins Philosophische. Der praktische Philosoph Kant ist vielleicht bedeutender als der Philosoph der theoretischen (nur physikalischen) Vernunft seiner Zeit.
Sein Gefuehlsleben allerdings war voellig unaufgeklärt.
Er wendet nur Differential- und Integralrechnung von Leibniz und Newton auf unsere Naturerfahrung an : Verstand integriert, was die Sinne differenzieren. Man muss auch Kants Grenzen sehen.Aber er hat nicht gesagt : Alles ist nur subjektiv.
Und natürlich erkennt der mathematische Physiker die Dinge nicht, wie sie an sich sind, sondern nur, wie er sie zuvor experimentell zurichtet auf vereinfachte und manipulierbare Eigenschaften hin.
Sein rein formaler kategorischer Imperativ übersetzt das alttestamentarische Gottesgesetz ins Philosophische. Der praktische Philosoph Kant ist vielleicht bedeutender als der Philosoph der theoretischen (nur physikalischen) Vernunft seiner Zeit.
Sein Gefuehlsleben allerdings war voellig unaufgeklärt.
Antwort geändert am 23.11.2025 um 14:16 Uhr
Lieber Walter,
ja, man kann sagen, Kant sei der Newton der Philosophie. Er hat die Begrenztheit des Erkenntnisvermögens betont, was nicht nur Hegel gestört hat. Das halte ich für einen ebtscheidenden Aspekt seiner theoretischen Philosophie.
Ist er als praktischer Philosoph bedeutender?
Jedenfalls liefert er ein System aus vermeintlich einheitlichem Guss. Oder nimmt er nicht doch mit dem kategorischen Imperativ seine Kritik der (r)einen Vernunft wieder zurück?
Viele Fragen.
Danke für die Anmerkungen, die eine ausführliche Erörterung verdienen.
Herzlich
Hans
ja, man kann sagen, Kant sei der Newton der Philosophie. Er hat die Begrenztheit des Erkenntnisvermögens betont, was nicht nur Hegel gestört hat. Das halte ich für einen ebtscheidenden Aspekt seiner theoretischen Philosophie.
Ist er als praktischer Philosoph bedeutender?
Jedenfalls liefert er ein System aus vermeintlich einheitlichem Guss. Oder nimmt er nicht doch mit dem kategorischen Imperativ seine Kritik der (r)einen Vernunft wieder zurück?
Viele Fragen.
Danke für die Anmerkungen, die eine ausführliche Erörterung verdienen.
Herzlich
Hans