Kant oder wie weit reicht die Vernunft
Text zum Thema Philosophie
von Hans
Kommentare zu diesem Text
Es ist gut, daß Du an diesen bedeutenden Menschen, dem die Menschheit viel zu verdanken hat (oder zu verdanken haben könnte, wenn sie ihn zur Kenntnis nähme), erinnerst!
In einem Punkt möchte ich Deine Darstellung ergänzen bzw. ihr einen etwas anderen Akzent geben. Was Kant vorschwebte, war eine Metaphysik als Wissenschaft, d.h. er wollte sie nicht dem Glauben und Meinen überlassen.
Deshalb gibt er sich in der KrV solch große Mühe mit den synthetischen Urteilen a priori: Er sucht Aussagen, die nicht so unsicher sind wie die Erfahrungsurteile (synthetisch, a posteriori), und dennoch nicht so leer/tautologisch wie die analytischen Aussagen (a priori). Gibt es gehaltvolle Aussagen, die vollkommen sicher sind?
Dieses Programm steht in den "Prolegomena ...", und es führt zu Titeln wie "Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft" und "Metaphysik der Sitten".
Man ist es heute gewohnt, die drei Kritiken als Zentrum von Kants Werk anzusehen, aber sie waren nicht das, worauf es ihm letztlich ankam, sondern sollten einen Grund dafür legen.
In einem Punkt möchte ich Deine Darstellung ergänzen bzw. ihr einen etwas anderen Akzent geben. Was Kant vorschwebte, war eine Metaphysik als Wissenschaft, d.h. er wollte sie nicht dem Glauben und Meinen überlassen.
Deshalb gibt er sich in der KrV solch große Mühe mit den synthetischen Urteilen a priori: Er sucht Aussagen, die nicht so unsicher sind wie die Erfahrungsurteile (synthetisch, a posteriori), und dennoch nicht so leer/tautologisch wie die analytischen Aussagen (a priori). Gibt es gehaltvolle Aussagen, die vollkommen sicher sind?
Dieses Programm steht in den "Prolegomena ...", und es führt zu Titeln wie "Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft" und "Metaphysik der Sitten".
Man ist es heute gewohnt, die drei Kritiken als Zentrum von Kants Werk anzusehen, aber sie waren nicht das, worauf es ihm letztlich ankam, sondern sollten einen Grund dafür legen.
Du äußerst bedenkenswerte Ideen. Ich bezweifle, ob es synthetische Urteile a priori gibt. Kant findet sie in der Mathematik, aber das überzeugt mich nicht.
Graeculus Kommentar ist m.E. elementar wichtig.
Außerdem ist mir eingefallen:
Die Sinneseindrücke, nicht nur die "Anschauung" im engeren Sinn, sind a priori. Das sie bis zur "endgültigen" Wahrnehmung, Schlaufen durchlaufen ist auch wahr.
Ich bezweifle das er behauptet "...die Wirklichkeit der Welt nicht so wahzunehmen, wie sie ist..." jedenfalls nicht im Sinne einer etwaigen Illusion. Er hat nicht mit einer Korrepondenztheorie philosophiert (Realismus bpsw.), daher kann das mit der Wirklichkeit etwas "unglücklich" rüber kommen; vielleicht. Mich würde der Kontext interessieren, auf welche Quelle du dich beziehst.
Ich bezog mich auf diesen Teil deines Textes (Zitat):
Außerdem ist mir eingefallen:
Die Sinneseindrücke, nicht nur die "Anschauung" im engeren Sinn, sind a priori. Das sie bis zur "endgültigen" Wahrnehmung, Schlaufen durchlaufen ist auch wahr.
Ich bezweifle das er behauptet "...die Wirklichkeit der Welt nicht so wahzunehmen, wie sie ist..." jedenfalls nicht im Sinne einer etwaigen Illusion. Er hat nicht mit einer Korrepondenztheorie philosophiert (Realismus bpsw.), daher kann das mit der Wirklichkeit etwas "unglücklich" rüber kommen; vielleicht. Mich würde der Kontext interessieren, auf welche Quelle du dich beziehst.
Ich bezog mich auf diesen Teil deines Textes (Zitat):
Schließlich behauptet er, dass wir Menschen die Wirklichkeit der Welt nicht so wahrnehmen, wie sie ist, sondern wie sie unsere Wahrnehmung uns zeigt. Über das Ding an sich gibt es keine Erkenntnis. Auch Zeit und Raum seien keine objektiven Tatsachen der Natur, sondern lediglich Formen der sinnlichen Anschauung.
Eine echte Provokation!
Eine echte Provokation!
Antwort geändert am 20.04.2024 um 23:31 Uhr
Hallo Hans,
du hast eine große Begabung, nämlich die, etwas so Schwieriges wie die Kantsche Philosophie mundgerecht zu servieren, ohne dass sie an Gehalt verliert.
Erlaubst du mir, den Text herauszukopieren und für mich zu bewahren?
Grüße voller Applaus
du hast eine große Begabung, nämlich die, etwas so Schwieriges wie die Kantsche Philosophie mundgerecht zu servieren, ohne dass sie an Gehalt verliert.
Erlaubst du mir, den Text herauszukopieren und für mich zu bewahren?
Grüße voller Applaus
Danke für die Blumen. Natürlich kannst Du den Text kopieren.
Eine kurze und lesbare Einführung in die kantische Philosophie. Wir wissen, wie umständlich Kant seine Gedanken ausdrücken konnte. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn der Autor uns nach und nach mit Kant mehr vertraut machen könnte.
Kommentar geändert am 20.04.2024 um 12:27 Uhr
Danke. Die Gedanken entstanden anläßlich Kants Geburtstag,
als etwas vefrühtes Geschenk.
als etwas vefrühtes Geschenk.