Weinen nach dem Ruf des Stahls

Elegie zum Thema Krieg/Krieger

von  Sermocinor

Elegante Gewänder, eins wie das andere,
die Macht über Tod und Leben, aus Stahl geformt, in der Hand,
der Geist genährt durch die heroisch zerbrochene Symphonie des Verstandes,
ein so erhabenes Gefühl: ich kann, was du nicht kannst.

Fernab von Mutter, Vater, Freunden,
bereits verabschiedet von Gedanken an Zuhause,
der Stahl in der Hand, so kühl,
und das erhabene Gefühl wächst weiter.

Der Dirigent des stählernen Orchesters hatte den Takt vorgegeben,
Denken war nicht erwünscht, das mechanische Echo hallte nach,
gefolgt ohne zu zögern, unberührt von Gedanken,
der nun stille Schrecken in meiner Hand sprach unerbittlich.

Ruhe spürend und den sanften Wind fühlend,
nun fortschreitend durch diesen Ort,
wo durch meinen Finger, geleitet von kaltem Stahl,
das Werk der ewigen Stille vollbracht wurde.

Unerwartet gesehen meine Lieben
in den nun für immer stummen Gesichtern,
in so schmerzhafter Klarheit,
was habe ich nur getan?


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