Die Kirche von Auvers von Vincent van Gogh
zu schwanken scheint die kirche, blau wie hulle,
doch liegt das bloß am malstil von van gogh
der nahm sich zwar ganz gern zur brust ne pulle
und soff vielleicht bisweilen auch wie'n loch
war allerdings stets toll zu mal'n imstande
obwohl das kirchenbild schon irritiert
verläuft aber nun keineswegs im sande
er hat den pinsel meisterhaft geführt
und führt vor augen uns den fluss der dinge
denn schließlich hat ja alles seine zeit
selbst gott ist tot der eh vor scham verginge
säh' er was sein geschöpf längst weit und breit
so anrichtet durch sich mit 'seiner' erde
damit aus ihr ein glutofen bald werde...
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der hasenmalermeister malt indessen
von pandemie und viren ungerührt
nach seinem mittagsschlaf und mittagessen
wobei ihm leidenschaft den pinsel führt
ein prachtei an ganz wundervoll mit blüten
und vögeln vor des frühlings himmelblau
das ei ist wirklich eine wucht in tüten,
gedacht allein für seine liebe frau
die farben laufen fast von der palette
zumindest tropft das blau schon von ihr ab
wenn er sie waagerecht gehalten hätte
würde in kürze nicht auch rot noch knapp -
doch ist sein werk ja eh fast abgeschlossen
sonst hätt' ihn das ganz sicher sehr verdrossen...
(3/21)
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geschlechtskrankheiten zählen zu den sachen
die stellen sich beim sex ganz gerne ein
und gegen tripper ist schwer was zu machen
mann sollte deshalb vorsichtiger sein
sprich: seinen hannes vorsorglich gummieren
das risiko wird dadurch minimiert
denn sich mit tripper wo zu infizieren
hat oft auch zu entzündungen geführt
vom darmbereich und hals; die zahlen steigen
der infizierten weltweit jährlich an
wobei arzneien kaum mehr wirkung zeigen
weil der erreger sich anpassen kann
und ratzfatz resistent ist gegen diese -
kondomnutzung heißt deshalb die devise!...
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/tripper-ist-immer-schwerer-zu-bekaempfen-warnt-die-who-a-1156428.html
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einst zeigte heidi klar dem ziegenpeter
wo bartl nun den most holt grade nicht
deshalb machte der peter auch gezeter
und zog zudem ein ziemliches gesicht
denn peterchen war ja nun schon ein bengel
und wollt’ dem heidi endlich an die wäsch’
das glaubte aber noch an rauschgoldengel
insofern hatte peter eschtes pesch
viel klüger ward’ das heidi selbst nicht später
zwar redete es gerne wie ein buch
und dacht’ des lebens geist im labern weht der
doch war nicht mal bei ihm auf kurzbesuch -
nur peter machte später voll karriere
als maler nach klassischer "farbenlehre"...
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der kasper hat jüngst donald trump getroffen
und nein sympathisch fand er den typ nicht
wird so wer präsident kann man nur hoffen
daß ihn des amts verantwortung und pflicht
vernünftig werden lassen doch es stehen
die chancen dafür höchstwahrscheinlich schlecht
der kasper würd’ es deshalb lieber sehen
setzt sich die clinton durch im wahlgefecht
zwar ist ihm hillary kaum ganz geheuer,
verwurzelt zu sehr im establisment,
spielt aber sicherlich nie mit dem feuer
zumal sie das geschäft seit langem kennt
und wird die wahl dann wohl für sich entscheiden
als quasi klein’res übel von den beiden!...
(10/16)
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die sennerin macht käse doch der senner
hat momentan mit käse nichts am hut
ihn überfällt im nu wie manche männer
plötzlich ein rappel sexueller glut
er zieht sich aus und springt nackt in die molke
die sennerin traut ihren augen nicht
er jauchzt indes "komm zu mir weiße wolke!"
jetzt dämmert ihr : der kerl ist nicht ganz dicht
sie greift spontan zur grossen käseharfe
und zieht das teil ihm kräftig übern arsch
prompt jubelt er "du bist ja ne ganz scharfe
komm her mein schatz und blas mir mal den marsch!" -
die sennerin verliert nun voll die nerven
und tut den käse aus dem fenster werfen...
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der hexen wahl fiel ja aus gutem grunde
zum treffen einst auf einen berg, der kahl
weil dessen 'glatzkopf' platz zur geisterstunde
für ihre landung bot total ideal
so wurde keine je zum bruchpiloten
nein landete perfekt auf dem plateau
wo niemals stämm'ge hindernisse drohten
das freut' ihr'n herrn und meister ebenso
der wenig bock auf großes suchen hatte
nach jedem hexenrock in dichtem wald
freizügig standen alle auf der matte
und keine hexe ließ sein anblick kalt -
dem brocken allerdings mit kahler kuppe
war der walpurgisnächtliche spuk schnuppe...
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der weihnachtsmann versteht sich mit sein' renen
seit jeher kann man sagen quasi blind
darauf kommt's an weil alle ja von denen
weit schneller als der blitz sind und der wind
wenn sie vorm schlitten durch die lüfte gleiten
und aus dem effeff machen was er will
brüllt zwar bisweilen durchaus „herrschaftszeiten
legt noch 'n zahn mal zu denn sonst erfüll'
ich mein bescherungssoll sicherlich nimmer!“
dann geben seine rene richtig gas
denn solch ein fall der wäre ein echt schlimmer
weil selbst klein erna wie auf kohlen saß
schon längst und ohne frage tierisch schmollte
wenn sich der weihnachtsmann verspäten sollte...
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die WELT als WILLE und VORSTELLUNG mal so gesehen...
gern ist die welt gewillt sich vorzustellen
und spricht den menschen an: “du, ich bin welt!”
drauf antwortet der in den meisten fällen
weil er ja gleichfalls ungern an sich hält:
“oh, angenehm – ich kann dich auch vernehmen
denn dafür gab vernunft mir das geschick
sehr häufig nehm' ich wahr zwar wohl nur schemen
das liegt vermutlich am pupillenknick
der meinen blick auf das gesamt der dinge
das du doch bist vernebelt und verzerrt!”
“ach” sprach die welt “wenn's anders je zuginge
stünd's besser längst um dich zudem erschwert
der reiz so vieler dinge zu erkennen
was wahrheitssucher sinn und wesen nennen!”...
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