Binnen un buten

Text zum Thema Urlaub/ Ferien

von  Citronella

 

Man hat mir wieder dasselbe Apartment gegeben wie beim letzten Mal, dasjenige, auf das ich bei früheren Aufenthalten immer Wert legte, weil ich mich an keine andere Aussicht mehr gewöhnen mochte. Diesmal wäre es mir egal gewesen. Sie sind nach der Umgestaltung durch den neuen Eigentümer doch eh alle gleich trostlos in grau-beige-braun eingerichtet, und um diese Jahreszeit werde ich sowieso die wenigste Zeit drinnen verbringen. Das war bei Winterurlauben anders.

Vor den Fenstern gibt es jetzt Plisseerollos, bei denen man die Wahl hat, entweder die Außenwelt auszuschließen oder von außen komplett eingesehen zu werden. Durchsichtige Stores waren gestern.

Zumindest die Küchenzeile ist die verlässliche alte geblieben. Ich werfe nach der Ankunft erst einmal die Kaffeemaschine an und richte mich langsam ein.

Draußen lockt später das Meer mit leichtem Wellengang. Der Himmel ist heute strahlend blau ohne das kleinste Wölkchen, und ein leichter Wind lässt den Sommertag nicht zu heiß werden. Am Strand hat sich nichts verändert, Möwen kreisen, Kinder toben kreischend im seichten Wasser. Einige hundert Meter weiter wird es ruhiger, nur vereinzelte Strandläufer genießen hier den späten Nachmittag. Muscheln und winzige Kiesel knirschen unter den Füßen. Die frische Meeresluft beflügelt und macht den Kopf sofort frei. So könnte ich mühelos bis ans Ende der Welt gehen.

Was auf der Welt in den nächsten Tagen auch Böses passieren wird – ich werde es nicht an mich herankommen lassen. Und deshalb stört mich auch die Inneneinrichtung eines Hotelzimmers nicht.



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Kommentare zu diesem Text


 IngeWrobel (13.08.24, 19:35)
... soweit der Prolog. 
Nun erwarte ich als Leserin eine mittlere bis lange Prosageschichte oder einen Roman. Als einzelnes Stimmungsbild lässt mich der Text enttäuscht zurück – obwohl ich ihn gut geschrieben finde. 
Schade ... 
Immerhin danke ich Dir dafür, mich an eine meiner Meer-Erzählungen erinnert zu haben, die ich lang nicht gelesen habe. 
Liebe Grüße 
Inge, auch Meer-Liebhaberin  :)

 Citronella meinte dazu am 13.08.24 um 22:34:
Ja, Inge, an diese Momentaufnahme könnte man sicher noch anknüpfen. Aber für lange Geschichten ist das hier leider das falsche Forum, fürchte ich.

Liebe Grüße, Citronella

 hehnerdreck (13.08.24, 19:58)
Ich segele auf dem Meer, mit meiner fünfzehn Meter langen Segelyacht, hundertfünfzig Meter vom Strand entfernt, während Du barfuß den Sandstrand entlangschlenderst und mich plötzlich siehst und Dich wunderst, komisch, gerade eben hat er noch darüber geschrieben und jetzt sehe ich ihn wirklich. Ich winke, Du winkst zurück, wir lachen zusammen. LG  :silly:

 Citronella antwortete darauf am 13.08.24 um 22:37:
Ach, du warst das! Und ich dachte zunächst: Was für ein Angeber!  :P

Aber vielleicht morgen wieder, same time, same beach? :)

LG Citronella

 niemand (13.08.24, 20:14)
@ Citronella
Mir gefällt Dein Text so wie er hier steht. Ein Text muss nicht immer ellenlang sein. Beim Lesen gehe ich ein Stückchen mit Dir mit und kann die Stimmung
sehr gut nachempfinden   :)  LG Irene

 Citronella schrieb daraufhin am 13.08.24 um 22:38:
Danke, Irene. Ja, Sommerzeit ist Sehnsuchtszeit ... :happy:

LG Citronella

 hehnerdreck äußerte darauf am 13.08.24 um 22:55:
Genauso empfand ich es auch, Irene.  :) LG
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