Der schwarze Tod

Text

von  Gabyi

Er ist immer schwarz und skelettös. Immer und immer. Auch riecht er schlecht, nach Verwesung. Niemand mag ihn, auch ich nicht. Suizid, nein danke. Ich kenne da so jemanden, der es nicht ausgehalten hat, zu leben. Es war die verflossene Freundin meines ehemaligen Liebhabers. Sie rief ihn an und sagte: ich mache es. Er war wie immer nicht anwesend und als er sie fand, war es zu spät. Irgendwann sagte er zu mir: Ich muss zur Beerdigung, U. ist gestorben. Näheres dazu musste ich aus ihm herausquetschen. Und das Wort “gestorben” fand ich auch irgendwie unpassend.


Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (28.08.24, 16:50)
Liebe Gabi,

ich kenne den schwarzen Tod nur im Zusammenhang mit der Pest, bin aber todestechnisch nicht wirklich auf dem Laufenden.
Zu einem Suizid fällt mir nur "von uns gegangen" ein, etwas abgegriffen, aber zutreffend.

 Gabyi meinte dazu am 29.08.24 um 10:11:
Hi 8er, 
"von uns gegangen" triffr den Kern in diesem Zusammenhang ziemlich gut, weil da aktiv vorgegangen wurde, finde ich.
Danke auch fürs Empfehlen :).

Danke auch an Regina für die Empfehlung :).

LG
Gabyi

 Augustus antwortete darauf am 29.08.24 um 12:55:
Trortzdem ändert es die Tatsache nicht, dass Suizid begangen wurde. „Von uns gegangen“ ist natürlich die mildere Variante, ist nicht so schrecklich, wenn mans vernimmt. 

Hier wird der schwarze Tod als eine hartnäckige Depression geschildert. Der schwarze Tod ist die Pest aus dem Mittelalter gemeint, etwa 3-4 Tage lebten die infizierten, die Beulen am Körper waren schwarz, das Blut war schwarz, daher der Name. 
Die Pest wurde durch Flöhe übertragen. 

Der schwarze Tod steht hier entrissen aus dem gewohnten Zusammenhang mit der Pest, für den Suizid. Verwesende Leiche, skelettös; egal wie er vorgeht, er hinterlässt Verwesung und Skelette. Am Ende bleibt schwarz übrig. 

Dem Kerl war’s unangenehmen davon zu erzählen. Fraglich, ob er sie genau aus Gründen der Depressionen, die sie hatte, verlassen hat und so den Untergang nur noch schneller beschleunigt hat. 
Manche handeln so, bloß weg da… 
Andere suchen ihre n Lebensgefährten/Lebensgefährtin zu helfen/ zu unterstützen … usw.

Antwort geändert am 29.08.2024 um 12:56 Uhr
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram