5 reim-variationen zu 1 FESTSTELLUNG von nietzsche

Gedicht zum Thema Gedanken

von  harzgebirgler



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noch nicht festgestellt


es steht vermutlich so mit gott
wie nietzsche sagt: er ist längst tot --
was aber ist mit dir und mir?
der mensch, sagt nietzsche, ist das tier
das immer noch nicht festgestellte
-
lebt quasi unterm himmelszelte
von geld beherrscht und sich im sinn
irrend und ohne halt dahin
letztendlich auch sehr folgenreich
wenn der planet erst wüstengleich...
das ist zumindest ein aspekt
der in der nichtfeststellung steckt!...


*


wir sind „das noch nicht festgestellte tier“
so stellte nietzsche einst lakonisch fest

da kann der mensch vielleicht selbst gar nichts für
obwohl sich dabei manches denken lässt

zum beispiel - ist doch kaum zu übersehen! -
scheint trotz verSTAND das tier nicht festzustehen
trotz aller gegenSTÄNDlichkeit der welt
die es - dem anschein jedoch nach nur – hält...


*


was liegt an dichterei wie an geschichten
die mehr den nebel schwer sich tun zu lichten
der unsre bestimmung als menschen verhüllt?!
wir sind vielleicht dazu eh eh'r ungewillt

nietzsche zumindest sah und ich zitier'
in uns einst “das noch nicht festgestellte tier” *
seither ist gelungen dies feststellen kaum -
es hält ein geschick wohl auch drauf seinen daum' ...

*Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse


*


der mensch – „das noch nicht festgestellte tier“
nennt nietzsche ihn – ist sozusagen hier
vom wesen her geschicklich in der schwebe
nach wie vor und wenn wer sagt „ich lebe -

esse trinke schlafe scheisse ficke
und sterbe einst - reicht mir das aus schon dicke!“
beweist das seine tierheit immerhin
bedarfsdeckung erscheint als lebenssinn...

....„wozu [also] dichter in dürftiger zeit“ *

* Hölderlin, Brot und Wein


*

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der mensch, „das noch nicht festgestellte tier“*,

stellt allerdings oft fest: ihm schmeckt das bier

und säuft sich gern auch tierisch einen an

dass man an seim verstand voll zweifeln kann...



* Nietzsche, Jenseits von Gut und Böse – Drittes Haupstück – Das religiöse Wesen



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