Fünfzehn Jahre Norwegen

Text zum Thema Abenteuer

von  Subordination

So steht es in meinem Online-Tagebuch:

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Ich stehe vor dem Flughafen Stavanger, aber niemand ist da, der mich, wie zugesagt, empfängt. 

In einer fremden Stadt, in einem Land, dessen Sprache ich kaum verstehe, habe ich nur eine Adresse und eine Telefonnummer. 

Ach, Sie sind heute schon angekommen. Man hat mir gesagt, Sie kommen morgen. Ich organisiere etwas. Ich rufe zurück. 

Das fängt nicht gut an. Aber ich lasse mich nicht entmutigen. 

Was soll ich auch sonst tun: Wieder zurück nach Deutschland will ich nicht.


Dreißig Jahre DDR. Zwanzig Jahre BRD. Fünfzehn Jahre Norwegen.


Vielleicht schaffe ich weitere fünfzehn Jahre Norwegen. 

Dann, im Sommer, eine letzte Tour in die Berge, der Sonne zusehen, wie sie nicht untergeht. 

Irgendwann, bevor die Sonne aufwacht, dankbar die Augen schließen und nie wieder öffnen.






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Kommentare zu diesem Text


 Regina (10.10.24, 01:22)
Wie komfortabel, dass du gleich abgeholt wurdest!

 Subordination meinte dazu am 10.10.24 um 02:33:
Regina, damals hat der deutsche Staat Geld dafür bezahlt, daß Arbeitnehmer das Land verlassen: in meinem Fall an Agenturen in Deutschland und Norwegen.

Ich hatte also von der deutschen Agentur einen Termin bekommen, zu dem ich in Stavanger sein sollte, wo man mich zu einer Unterkunft bringen wollte, in der ausländische Arbeitnehmer, die durch die norwegische Agentur vermittelt werden, wohnen.

Welche genau das sein wird, mußte man aber noch nicht, als ich in Berlin abgereist bin. Deshalb wollte man mich abholen und in die Unterkunft bringen.

 Regina antwortete darauf am 10.10.24 um 08:18:
Interessant, das wusste ich nicht.
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