Verklärungswut

Text

von  Klemm

Die Verschwörungsgläubigen von heute gebärden sich in ihrer Verklärungswut wie einst die mittelalterlichen Tanzwütigen. Während die Tanzwütigen sich in körperliche Ekstasen hineinsteigerten, hysterisch zuckten und ihre Glieder umherwarfen, steigern sich die Verschwörungsgläubigen in geistige Ekstasen hinein, zuckt ihr Hirn fantasmatische Behauptungen, Unterstellungen und Schlussfolgerungen hervor und wirft jegliche Logik wild durcheinander. Der Historiker Rohmann deutet das Phänomen der Tanzwut als Ausdruck von Gottverlassenheit. Welche Verlassenheit zelebrieren die die Verschwörungsgläubigen mit ihrer Verklärungswut? Dass sie von allen guten Geistern verlassen wurden?


Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Saira (13.10.24, 19:36)
Während die Tanzwütigen in ihrer Ekstase nach einer Art spiritueller Erfüllung suchten, scheinen die Verschwörungsgläubigen in ihrer Verklärungswut eine Flucht vor der komplexen Realität zu finden. Ihre Verlassenheit könnte weniger eine Abwesenheit von guten Geistern sein, sondern vielmehr ein Übermaß an Desinformation und Angst, welches sie in eine geistige Isolation treibt :(
 
meint Saira  :)

 Klemm meinte dazu am 13.10.24 um 19:42:
Wir sind alle mit einem Übermaß an Desinformation konfrontiert, doch nicht alle fallen dem Verschwörungsglauben anheim. Einem klaren Geist kann Desinformation wenig anhaben.

 Moppel (14.10.24, 18:47)
wer so besessen ist von einem Thema (Verschwörung) wie du, Klemm, der tanzt wie ein Derwisch ums Feuer oder wie ein Schamane um den Totenkopf.
Auch dein Folgetext hat im Resumee über Kunst die Verschwörungstheoretiker drauf.

Unsinnstext voller Behauptungen, angelegt darauf, Politikkritiker zu diffamieren, die nicht deiner Meinung sind.
Aber nicht unamüsant. Denn Kopfkino spielt mir gerade, wie
Alice Weidel, Tony Hofreiter und Strack-Zimmermann zu wildem Getrommel mit wehendem Haar im Eingangsbereich des Bundestages um einen Hundehaufen tanzen... :D

 Klemm antwortete darauf am 14.10.24 um 18:56:
Aber nicht unamüsant. Denn Kopfkino spielt mir gerade, wie

Alice Weidel, Tony Hofreiter und Strack-Zimmermann zu wildem Getrommel mit wehendem Haar im Eingangsbereich des Bundestages um einen Hundehaufen tanzen...

Na darum geht's doch. In meinem Kopfkino sind es halt die Schreiberlinge hier.


Auch dein Folgetext hat im Resumee über Kunst die Verschwörungstheoretiker drauf.
Ja, Moppel, das hat den Grund, dass Verschwörungserzählungen als Diskurs ein Teil der Wirklichkeit sind und Kunst, wie im Text geschrieben, die Ästhetisierung der Verzweiflung an der Wirklichkeit.

Antwort geändert am 14.10.2024 um 18:58 Uhr

 Moppel schrieb daraufhin am 14.10.24 um 23:15:
Unsinn Klemm. Ich stellte schon einmal die Frage: WER definiert Verschwörungstheoretiker? 
Insofern ist dein Text unlogisch, denn deine Ansichtskumpane und du selbst könnten ja durchaus auch Verschwörungstheoretiker sein. :P

 Klemm äußerte darauf am 15.10.24 um 09:56:
Moppel, du hast die Wichtigkeit objektiver Genre-Kriterien hier häufig und vehement zum Ausdruck gebracht!

Es gibt Kriterien zur Bestimmung des Genres Verschwörungserzählung, genauso wie für den Aphorismus oder das Sonett usw.! So, wie es wenig Sinn ergibt, zu behaupten, ein klar bestimmbares Sonett sei eine Novelle, so sinnbefreit ist es, ein Protokoll als Verschwörungserzählung zu deklarieren oder jemanden, der ein Haiku vorträgt, als Verschwörungsgläubigen zu bezeichnen. Deshalb spricht man heute auch nicht mehr von Verschwörungstheorie, die Verschwörungserzählungen erfüllen die Kriterien für Theorie nicht.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram