Pack deine Sorgen in Zinnober
Parodie zum Thema Jahreszeiten
von Klemm
Kommentare zu diesem Text
Sind das jetzt die Walgesänge?
Die Mitläuferin
vorgestern noch hat sie geraten, dem Gift keine Beachtung zu schenken
doch gestern sah ich sie selbst in der Giftpfütze planschen
heute durchströmt es sie nur und
morgen wird sie es eigenmündig versprühen
übermorgen will sie es nicht geschmeckt haben
vorgestern noch hat sie geraten, dem Gift keine Beachtung zu schenken
doch gestern sah ich sie selbst in der Giftpfütze planschen
heute durchströmt es sie nur und
morgen wird sie es eigenmündig versprühen
übermorgen will sie es nicht geschmeckt haben
Wer?
Moin Klemm,
dein Gedicht bringt bei mir ein ganzes Gedankenkarussell zum Rotieren. Sogar der Titel hat es in sich. Zinnober ist eine leuchtend rote Farbe, die eigentlich Lebensfreude signalisiert, ganz im Gegensatz zum Inhalt des Textes, das sich düster mit dem Thema Jahreszeiten auseinandersetzt.
Du hast bemerkenswerte Metaphern gefunden, um diese Düsternis/ Depression zu benennen, die ich hiermit ganz persönlich, nach meinem Empfinden, interpretiere:
„leidigen Trübnebels“ (für Melancholie), „Wehen“ (für Schmerzen), „schwächliche Trugschlüsse“ (eine verzerrte Wahrnehmung der Realität), „Niedertracht der Verzagten“ (die Lebensfreude wird unterdrückt). Dann in der dritten Strophe erwähnst du das „Herz“, das dem „geschliffenen Foulspiel“ nicht traut. Hier denke ich, könnte es sich um eine Anspielung auf manipulative Verhaltensweisen handeln.
Aus dem Ende deines Gedichts lese ich heraus, dass „Glut“, sinnbildlich für Lebensfreude steht, die in der momentanen Situation, fehlt. „gefrorenem Kitsch“ (klischeehafte Lösungen reichen nicht aus).
Nachdenkliche Grüße
Saira
dein Gedicht bringt bei mir ein ganzes Gedankenkarussell zum Rotieren. Sogar der Titel hat es in sich. Zinnober ist eine leuchtend rote Farbe, die eigentlich Lebensfreude signalisiert, ganz im Gegensatz zum Inhalt des Textes, das sich düster mit dem Thema Jahreszeiten auseinandersetzt.
Du hast bemerkenswerte Metaphern gefunden, um diese Düsternis/ Depression zu benennen, die ich hiermit ganz persönlich, nach meinem Empfinden, interpretiere:
„leidigen Trübnebels“ (für Melancholie), „Wehen“ (für Schmerzen), „schwächliche Trugschlüsse“ (eine verzerrte Wahrnehmung der Realität), „Niedertracht der Verzagten“ (die Lebensfreude wird unterdrückt). Dann in der dritten Strophe erwähnst du das „Herz“, das dem „geschliffenen Foulspiel“ nicht traut. Hier denke ich, könnte es sich um eine Anspielung auf manipulative Verhaltensweisen handeln.
Aus dem Ende deines Gedichts lese ich heraus, dass „Glut“, sinnbildlich für Lebensfreude steht, die in der momentanen Situation, fehlt. „gefrorenem Kitsch“ (klischeehafte Lösungen reichen nicht aus).
Nachdenkliche Grüße
Saira
Saira, ich finde das ist eine sehr treffende Interpretation! Freude!
Eine interessante Bildersprache, die einerseits ein sich wiederholendes Naturschauspiel schildert, andererseits ein sich ebenso wiederholendes poltisches Geschehen.
Dem "gefrorenen Kitsch" fehlt es in der Tat an Glut, doch das Patriotisch-Nationale ist wieder stark im Kommen und wird mit seinen einfachen Lösungen so manchen Kleinbürger erwärmen.
Ganz wie gehabt.
Dem "gefrorenen Kitsch" fehlt es in der Tat an Glut, doch das Patriotisch-Nationale ist wieder stark im Kommen und wird mit seinen einfachen Lösungen so manchen Kleinbürger erwärmen.
Ganz wie gehabt.
Ja. So ist es.