Hallo Big Pharma!

Brief zum Thema Technik

von  Klemm

Bitte, wo bleibt Soma? Könnt Ihr da nicht mal ran? Ich halte die derzeitige Kultur, die Musik, Literatur und Kunst aus der Retorte abfeiert, einfach nicht mehr aus. Ich weiß nicht, was ich schlimmer finde, den fehlenden Genius der Werke oder den fehlenden Genius der Menschen, denen das als Stimulierung reicht. Wie kann es sein, dass selbst ihr gegen diesen langweiligen Technologiekram verloren habt - ich meine, ihr seid doch Naturwissenschaftler, ihr seid doch auch MINT! Also bitte, kreiert Soma, verschafft mir Soma, ich bin ein Mensch, der Technik sterbenslangweilig findet! Bitte, gebt mir Soma, damit ich im Bett liegen und Bücher aus einer vergangenen Zeit lesen kann, als die Menschen noch Freude an der Schöpfung hatten, als es noch Menschen gab, für die Evolution nicht bloße Werkzeugbeherrschung war, als es noch die Vision einer eigenen Entwicklungsfähigkeit gab ! Diese Gleichförmigkeit und Hoffnungslosigkeit, dieses Abfinden mit einem Mangel an Kreativität ist einfach nicht auszuhalten ohne eine Droge wie Soma!


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Kommentare zu diesem Text


 Beislschmidt (20.10.24, 18:44)
Die Huxley Wiesn Moas kostet doch nur 15,30 Euro. Auf geht's!

 Klemm meinte dazu am 20.10.24 um 18:45:
Beisl, Soma hat im Gegensatz zum Bier keine Nebenwirkungen und stinkt nicht! Außerdem ist der Tod schmerzfrei keine Leberzirrhose oder Korsakov!

Antwort geändert am 20.10.2024 um 18:54 Uhr

 eiskimo antwortete darauf am 20.10.24 um 19:06:
Wann hast Du zuletzt Deine eigene Bolognese gekocht? Eigenen Mohnkuchen gebacken? Mit den Kindern/Enkelkindern Collagen aus Zeitungsresten hergestellt? Oder mit Freunden einen Abend lang "Sympathie" gespielt?
Wenn Du nach Soma verlangst, machst Du es Dir sehr einfach.
Ciao
Eiskimo

 Klemm schrieb daraufhin am 21.10.24 um 02:11:
Bolognese vor ca. 3 Wochen. Gestern Hokkaido mit Karotten und Ziegenkäse. Ich habe keine Kinder, bastle nicht und stehe nicht auf Gesellschaftsspiele. Ich mag zu akkustischen Instrumenten mit gemeinsam mit Freunden singen, am liebsten in verschiedenen Sprachen, ich mag schreiben und ich mag Literatur, die wirkliche menschliche Erfahrungen und Gefühle miterleben lassen, Literatur, die von Menschen geschrieben ist und keine stereotypischen Personen und Handlungsstrukturen wiederholt, sondern die Widersprüchlichkeit der Einzelnen darstellt.

Soma ist immer noch besser als in Bildschirmen zu versinken.

Antwort geändert am 21.10.2024 um 02:13 Uhr

 AchterZwerg (21.10.24, 07:54)
Meinst du das Survival-Horror-Spiel?

Es gibt doch KaVau! ;)

 Klemm äußerte darauf am 21.10.24 um 09:41:
Im Gegenteil. Es ist eine nebenwirkungsfreie Droge aus dem Roman Brave New World von Huxley, die das Leben erträglich macht.

 AchterZwerg ergänzte dazu am 21.10.24 um 11:56:
Ach ja,
jetzt erinnere ich mich dunkel ... :)

 Saira (21.10.24, 10:02)
Moin Klemm,
 
vielleicht sollten wir uns weniger auf die Flucht in eine Droge wie Soma konzentrieren und stattdessen Wege finden, die Kreativität in der heutigen Welt neu zu entfachen.
 
LG
Saira

 Klemm meinte dazu am 21.10.24 um 12:38:
Ja, Saira, eigentlich sehe ich das auch so, aber mich überfällt auch immer wieder eine Hoffnungslosigkeit diesbezüglich.

 LotharAtzert (21.10.24, 10:29)
Interessant, wie wir in einigen, nicht ganz unwesentlichen Punkten übereinstimmen, (wie gestern bei Rilke) in anderen wieder gar nicht. Letzteres  zB. was die Kollektive angeht. Die Pharmatiker werden Dir nicht antworten, oder wenn, dann mit zeitgemäßen Platitüden, das wissen wir doch aus Vergangenem. Kommentare, wie die von Beisl und eiskimo (stellvertreten fürs kV) zeigen überdies, daß sie Deine Intention nicht verstanden haben, aber „überzeugt“ sind, sie hätten es.
 
Bei Heraklit heißt es dagegen: „Einer gilt mir Zehntausend, wenn er der Beste ist“ – mir gilt er Zehntausend, denn er durchschaute offenbar damals schon seine Pappenheimerkollegen und zog sich zurück, wurde Einsiedler. Wenn du dich selbst veränderst, veränderst du die Welt. Wenn du aber die Welt verändern willst, wirst du scheitern. Daß auch ich von diesem Virus infiziert bin, möchte ich nicht unerwähnt lassen, weiß es aber und das ist nicht ganz unwichtig, weil das Scheitern dann bestenfalls noch ein Schulterzucken hervor ruft. Ja gut, ich ahne, daß auch du das weißt, wie auch das:
Das Soma ist in uns oder nirgendwo.
 
(Ps. Falls du antwortest, werde ich heute wahrscheinlich nicht mehr zurückschreiben, ein arbeitsreicher Tag wartet auf mich …)

Kommentar geändert am 21.10.2024 um 10:30 Uhr

 Klemm meinte dazu am 21.10.24 um 12:35:
Wenn du dich selbst veränderst, veränderst du die Welt.
Momentan fühle ich mich durch meine Veränderungen der Welt eher abhanden gekommen.

 DanceWith1Life meinte dazu am 21.10.24 um 17:41:
keine Sorge, das wird außer dir niemand bemerken, darf ich lachen, ( über meinen eigenen Kommentar?) Ein neuer Versuch etwas in uns wieder wachzurufen ohne bereits darin aufgegangen zu sein, eine ironische Bemerkung zum Zeitgeist? Eine intelligente Stellungnahme zu einer Flut von Illusionen die über jeden ungefragt....

 Klemm meinte dazu am 21.10.24 um 18:05:
keine Sorge, das wird außer dir niemand bemerken
Das macht es nicht besser.


Deine Fragen verstehe ich nicht richtig, mir fehlt der Kontext.

 DanceWith1Life meinte dazu am 21.10.24 um 18:36:
dein Text ist der Kontext, aber wenn du den einfach ausm Bauch  heraus geschrieben hast, sind sie(  die Fragen) viel zu verkopft, schätze ich

 LotharAtzert meinte dazu am 22.10.24 um 09:12:
Alle 7 Jahre verändern sich grundlegende Dinge. Solche Rhythmen bleiben nur unbemerkt, weil niemand drauf achtet.
Wichtig ist, daß ma in seinem Umfeld mitfühlend wirkt. Der (weiten) Welt darf man dabei ruhig mal abhanden kommen.

12 mal 7 = 84. Da ist der Uranus gerade 1 mal um die Sonne.
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