Traum

Dadaismus zum Thema Traum/ Träume

von  lugarex

Ich fahre wieder einen Wagen, es handelt sich eventuell um einen Taxi. Eine Dame will mitfahren. Adresse sagt mir nichts – "Kurze Strasse 34”. Sage kein Wort und fahre los.

Ich habe keine Ahnung, wo eine “kurze Strasse” liegt. Fahre einfach den Berg hinauf und dann wieder hinunter, die Strasse windet sich unter den einzelnen Häusern, eher gediegene Villas. Die Gegend kommt mir bekannt vor, aber der Name der Strasse…


Allmählich verlassen wir den Autoweg und ich bin auf dem grünen Belag, ein Schlagloch nach dem anderen, manche wirken wir Golf Bunker oder so etwas. Strasse sehe ich nicht und fahre immer schneller, bergab, in der Meinung, ja Überzeugung, ich wäre am richtigen Weg, das muss die “Kurze Strasse” sein, nur die Hausnummer erkenne ich bei der Geschwindigkeit nicht und hoffe, die Dame erkennt ihr Ziel. Während der Fahrt haben wir kein Wort gewechselt. Ich hoffe, dass sie endlich etwas sagt. Wir sind schon am Ende der Trasse, vor mir nur noch eine Sandplage. Ich will das Auto abbremsen und fragen, was jetzt ist, aber die Kundin verletzt die Stille und sagt plötzlich, dass es gut sei, sie wolle da aussteigen und sie findet das Haus 34 alleine. Ich bin teilweise erleichtert, teilweise beleidigt und wage nicht, ein Fahrtgeld zu verlangen. Mein Fahrgast ist schneller und ich sehe, wie sie in ihrer Tasche das Geld sucht, übergibt mir es und weg ist sie. Jetzt weiss ich definitiv nicht, was ich soll. Ich bewege mich zu fuss weiter, spähe zwischen einzelnen Häusern, die jetzt stehen dicht gruppiert, so dicht, dass ich Mühe habe, unter einigen zu unterscheiden. Einige teilen nur einen schmalen Spalt, Fingerbreit. Ein ganz dünnes Haus, fast ein “Tiny Haus", scheint mir das Haus Nummer 34, nur bin ich tatsächlich auf der "Kurzen Strasse”?


Die Gegend erinnert an unsere Altstadt. Ich sehe ”Casa Bar”, wo seinerzeit noch Citron mit seiner Band herrlich Dixieland spielte, daneben “Cabaret Voltaire” mit seiner Dada Tradition., 

Ich spaziere weiter und die Umgebung wird dunkler und langsam bedrohlicher. Ich fühle mich da sehr wohl, bin da sozusagen zuhause, was soll das ganze? Ist das die blöde Erinnerung? Die, oder wo ist mein Wagen, müssen es sein, sonst wüsste ich nicht, warum.


(Ölwagen mit Öl zum Heizen ist da – ich muss weiter…) 




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Kommentare zu diesem Text


 harzgebirgler (22.11.24, 17:31)
:) :) 

„cabaret voltaire“ (1916) -
lenin wohnte seinerzeit
davon nur wen'ge meter weit,
mit dada am hut weniger
doch umsturz umso mehr.

 https://de.wikipedia.org/wiki/Cabaret_Voltaire

 lugarex meinte dazu am 22.11.24 um 18:11:

Lenin hat seine Wohnung – oberhalb von Cabaret Voltaire und ob einer (damals) Metzgerei – verlassen müssen, weil seine Nadezda konnte die Metzgerei nicht mehr riechen. So hat der Gute seine Sachen gepackt, einen Lastwagen* bestiegen und die Revolution vorbereitet..

*Eisenbahnwagen


Antwort geändert am 22.11.2024 um 18:46 Uhr

 Moja (22.11.24, 17:38)
Spannend, Luga!
:silly:
Grüße von Moja

 lugarex antwortete darauf am 22.11.24 um 18:13:
...und wie! Fortsetzung?
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