Sirenengesang

Aufruf

von  klausKuckuck


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Liebster Herbert, manchmal träume

Ich entschlossen vor mich hin:

Dass ich Herrenwäsche säume,

Dass sich mir die Kellerräume 

Deines Daseins öffnen mögen,

Dass wir dort zusammenzögen

Wie die Siebenschläferpärchen

In den alten Liebesmärchen,

Dass ein Kellereckchen heimelt,

Dass sich ein Gedichtchen reimelt,

Und du liest die lieben Zeilen,

Und du musst dich nicht beeilen,

Kannst in Ruhe mich bedichten

Und derweil die Dinge richten,

Die da noch zu richten wären,

Wenn wir uns im Ungefähren 

Nackt und unsichtbar verlören,

Ach, ich will es nicht beschwören,

Doch, ich ahn’ es, das Verpackte, 

Schön ist‘s, schöner ist das Nackte,

Denn ich sah sie in Gedanken

Oft in Nacktheit: Deine schlanken

Herrenbeine neben meinen

Und mit meinen sich vereinen,

Herbert, pst! Das leicht Gesagte

Ist das besser nie Gewagte,

Weil: Mein Vater will den Fritz,

Der zwar schon den Alterssitz

Eingenommen hat, jedoch

Pfeift er auf dem letzten Loch.

Wenn er mir auch nicht gefällt,

Sitzt der Fritz doch auf dem Geld,

Und ich könnt ihn bald begraben

Und so die Millionen haben …


Du nimmst unterdessen dir 

die dicke Liese,

Denkst an mich, Geliebter, 

und entjungferst diese!



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Kommentare zu diesem Text


 Teo (18.01.25, 09:54)
Lieber Peter,
ich bin es nicht oft, eher selten, aber nun bin ich es...hoffnungslos begeistert.
Da ist alles drin, Liebe,Erotik, Dramatik, und zum Schluss ....das Feuerwerk!
Die Dame ist gekleidet wie meine erste Lehrerin auf der Kaiser- Willem Begabtenschule.
Lieben Gruß nach Hilden

 klausKuckuck meinte dazu am 19.01.25 um 19:46:
Insgeheim habe ich gerade die Herner Hymne zu singen versucht  8-) , die gibt es doch? 
Mit rheinischem Gruß,
Peter

 Teo antwortete darauf am 19.01.25 um 20:25:
Ja Peter,
Es gibt die Herner Hymne:

Oh Herner du, du Gnadenfürst
Es gibt kein Hunger und kein Dürst
Denn du, nur du, ja du allein
Mit dir wirds nie mehr dunkel sein
Oh Welt knie nieder vor dem Herner
Nie waren unsre Sorgen ferner

So, das ist Strophe 46 von 97.
Das sollte erst mal reichen.
Extra für dich
Dein Volker

 klausKuckuck schrieb daraufhin am 20.01.25 um 01:21:
Hi Volker, 
ich habe dir Strophe 66 der Hilden-Hymne herausgesucht:

Wir lieben in der Welt der Wilden
das Metropolenkleinod Hilden,
wir lieben Hildner Sonnennächte,
das Dichtertum, das oft bezechte
und oft dem Wahnsinn nahe laute,
den Hildner Senf am Sauerkraute,
wir fürchten allenfalls den Herner,
ob seiner Urgestalt zwar ferner
dem Hildner Mitteleuropäer
im Geiste dennoch um so näher,
so wollts der Herrgott, dass es werde:
Das Zwillingsparadies der Erde!


Mitternachtsgrüße, mein Bester!

 Teo äußerte darauf am 20.01.25 um 20:53:
So, ich hab die Strophe 96 der Herner Hymne gefunden:

Aus Herne sind sie und aus Hilden
Die Gnadenreichen, Klugen, Milden
Geh'n über Wasser vor den Siegen
Sie wissen wo die Steine liegen
Mit Goldstaub wurden sie gepudert
Ja, im Olymp wurd nicht geschludert
Sie retten Welten und auch Seelen
Nun schreit "Hurra" aus euern Kehlen!

Gruß aus dem Tempel der Macht

Volker

 klausKuckuck ergänzte dazu am 20.01.25 um 23:02:
In der Rubrik "Unverbesserliches" der "Wiki Wort" fand ich als Randnotiz:


Dem Herner, Hildner öffnen Sphären
die Tore, und im Ungefären
beseeligender Reimerein
kann «H plus H» Vollendung sein;
das duettierende Gelichter
aus Größenwahn und Heimatdichter
nimmt für sich ein, beglückt das Land
mal mit mal ohne den Verstand,
es facht die Lebensgeister an,
steht satt im Saft und seinen Mann –
so liegt im Wort das Glück von allen,
weil «H und H» auf Erden wallen.


Grüße vom Olymp 
Peter

 Didi.Costaire (18.01.25, 11:34)
Moin Peter, 

Das sind ja reimelige Zeilen mit einem dicken Ende.   :)

Beste Grüße, 
Dirk

 klausKuckuck meinte dazu am 19.01.25 um 19:50:
Du sagst es, Dirk!  :P 
Gruß, Peter

 Aron Manfeld (18.01.25, 14:16)
Hat Dir Regina ein Jugendbildnis zur Verfügung gestellt, lieber Peter?

 Regina meinte dazu am 19.01.25 um 06:05:
-das isn Bild von meiner Oma, lieber Aron. Wenn eine an ihrem 100. Geburtstag immer noch jugendlich rüberkommt, nennt man das Jugendstil. Was meinst du, wie toll ich erst aussehe?

 klausKuckuck meinte dazu am 19.01.25 um 19:52:
Ach, Aron, was soll das pubertäre Geschnatter? Schreib Sonette!

 Regina meinte dazu am 21.01.25 um 10:23:
Warum stellst du deinen Text nicht als Ü18 ein? Dann bleiben diese naseweisen Teenager weg.

 plotzn (18.01.25, 16:45)
Servus Peter,

der Monolog (oder Brief?) fließt wunderbar dahin.

Denn ich sah sie in Gedanken
Oft in Nacktheit: Deine schlanken
Herrenbeine neben meinen
Und mit meinen sich vereinen,
Klasse!


Liebe Grüße
Stefan

 klausKuckuck meinte dazu am 19.01.25 um 19:55:
Danke, Stefan! Das erinnert mich daran, dass es sich bei KV um ein Literatur-Forum handelt.
Grüße ins Hessische, 
Peter
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