Rätselgedicht für Hanna

Kindergedicht

von  klausKuckuck

Wenn Du angemeldet wärst, könntest Du Dir diesen Text jetzt auch anhören...


Eine uralte Frau steht am End’ einer Straße,

die in nachtschwarze Dunkelheit führt,

die Frau hat ihr Haar mit Zahlen verschnürt,

ihre Nase ist lang, ihre Augen sind groß,

aus den Ohren wächst uraltes Moos.


Und ein Kind ohne Nase mit knopfkleinen Augen

steht hüpfend auf nur einem Bein

am Anfang der Straße und gelb sind im Schein

des Mondes drei Haare, mehr hat es noch nicht,

die weht ihm der Wind ins Gesicht.


Der flüsternde Nachtwind, er flüstert: «Hallooo,

alte Frau, sag, du weißt, wer da hüpft? 

Ist gerade erst in die Stadt geschlüpft!»

«Ja, ich weiß es, ja, ich sehs an der klitze-

kleinaufblitzenden Stubsnasenspitze!»


Die Frau dreht sich weg, murmelt «Ach…» und ist fort.

Das Kind fragt den Wind: «He, wer war sie?»

«Tjaaa, wer? Denk nach, sonst erfährst du es nie!»

Und noch einmal hört man das Wort:

«Ach, lang war ich hier, bin für immer gegangen,

hat was Neues auf einem Bein angefangen!»


Das Kind ruft ihr nach: «Alte Frau, guck doch hin,

auf zwei Beinen jetzt! Guck, wie groß ich schon bin!»


Und du, Hanna, weißt du‘s? Wer ist da gegangen,

und was hat vor fünf Tagen neu angefangen?



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 Tula (05.01.25, 19:45)
Hallo Peter
Zunächst dachte ich an die Paarung von Babajaga mit dem mit den drei goldenen Haaren. Dann kam mir in den Sinn, dass Balg und Alte das neue und alte Jahr versinnbildlichen. Oder klassische und moderne Lyrik, wer weiß ...  :D

LG Tula

 klausKuckuck meinte dazu am 05.01.25 um 22:19:
Du bist vermutlich kein Kind mehr, Dirk. Die siebenjährige Hanna ist sofort auf Altes/Neues Jahr gekommen. Danke für die Empfehlung und Grüße,
Peter

@Didi.C.
Ein Dankeschön auch an den Zwillings-Dirk  ;)
Zur Zeit online: