Hierarchie der Lebenseinstellungen

Vorschrift zum Thema Ehrlichkeit

von  Jack

Psychologischer Ratgeberismus, selbst die hilfreichste Art derartiger Lebenshilfe, rangiert ganz unten neben Opportunismus, Arschlecken, Wokeismus, Pickup, nutzenorientierter Selbstoptimierung, NLP, Hedonismus, (be)trügerischer Projektion wie politische Ideologie, diesseitszentrierte Religion usf.

"Du leidest, weil deine Einstellung zum bzw. Vorstellung vom "Leben" nicht mit der "Realität" übereinstimmt", ist ein im Grunde behavioristischer Satz: psychosoziale Konstrukte gelten als "Realität", der gemäß das Selbst seine Fassade/Maske (Ego) konstruieren soll, und der Erfolg der Maske in der empirischen Welt macht den Träger der Maske "objektiv glücklich" (wird dieses Glücklichsein nicht gefühlt, stimmt wiederum angeblich etwas mit dem Selbst nicht).


Die Unterwerfung des Selbst unter die Gesetze der Logik: ernst gemeinte Religion, moralischer Idealismus, deontologische Ethik, Kants kategorischer Imperativ, vergöttert das Denken (immerhin nicht den Götzen der empirischen Erscheinung), und erweist sich dem wahren Selbst dadurch ebenfalls nicht gemäß. Hier regiert nicht das opportunistische Ego, sondern das geistig souveräne Ich, doch auch hier wird das Selbst unterdrückt (durch innere Zwänge, wie im ersten Fall durch äußere).


Das Selbst ist weder von der Form der äußeren und inneren Sinnlichkeit noch von den Gesetzen des Denkens abhängig: das Bewusstsein ist primär. Dem Selbst angemessene Lebenseinstellung ist transrational und "jenseits von Gut und Böse", aber nicht im zynisch-nihilistischen Sinne, sondern über das moralisch Gute hinaus, das Schöne als absoluten Selbstzweck erkennend.



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