Ist das schon Volksverdummung?

Gedanke zum Thema Ehrlichkeit

von  eiskimo

Eine der großen Parteien, die sich morgen in NRW zur Wahl stellt, wirbt auf großen Plakaten mit – ich zitiere: „ Bildung auf dem Tablet servieren!“

Klingt toll, kommt vielleicht auch gut an bei Leuten mit eingespielter Vollversorgungsmentalität. Aber mir sträuben sich die Nackenhaare.

Zum einen ist meine Heilserwartung in Bezug auf Tablets eher gering. Denn da ist, denke ich, immer noch entscheidend, was ein kluger Kopf damit macht.

Des Weiteren:  Bildung lädt man sich nicht mal eben ´runter; die vollzieht und erschließt sich im wahren Leben, im sozio-kulturellen Austausch und Miteinander.

Und drittens:  Lernenden dieses anspruchsvolle Gut „auf dem Tablett zu servieren“, das betrügt sie um genau das, was Bildung nämlich auch bedeutet: Eigenleistung, Anstrengung, den Weg zum Ziel selber herausfinden müssen.

Hätte ich jetzt Kinder „auszubilden“, gäbe es wichtigere Forderungen.



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Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (14.05.22, 13:27)
Darin stimme ich Dir aus tiefem Herzen zu.

(Welche Partei dieses Verständnis von Bildung hat, ahne ich.)

 eiskimo meinte dazu am 14.05.22 um 16:56:
Du ahnst richtig!
Demnächst sollen für das Projekt "lohnende Pause" auch Play-Stations hingestellt werden.
Browiak (67)
(14.05.22, 13:45)
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 eiskimo antwortete darauf am 14.05.22 um 16:59:
Die gibt es vom Sponsor für´n apple und en Ei.
Alles wird gut!

 Regina (14.05.22, 19:23)
Online-lernen dürfte seine Grenzen haben. Für Augen und Gehirn belastend, im Ergebnis fragwürdig, sollte es jedenfalls nicht übertrieben werden.

 eiskimo schrieb daraufhin am 15.05.22 um 12:03:
Das Fatale:  Online-Schooling nutzt den eh schon Stärkeren, die Leistungsschwächeren kacken noch mehr ab...
Agnete (66)
(14.05.22, 20:07)
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 AchterZwerg (15.05.22, 06:58)
Die Technik bringt die lieben Kleinen in mancher Hinsicht weiter.
Oft frage ich mich allerdings, ob vorgefertigte Formulierungen und Einzelbegriffe auf den Smartphones (SMS) etc. den Bildungsnotstand wirklich beheben können ...

 Regina äußerte darauf am 15.05.22 um 07:57:
Das ist jedenfalls eine sehr einseitige Form des Wissenserwerbs, die durch andere Aktivitäten ergänzt werden sollte.

 eiskimo ergänzte dazu am 15.05.22 um 12:12:
Das Gute an Tablets: Sie geben allen das Gefühl, damit etwas Segensreiches angeschafft zu haben  Etwas vermeintlich Besseres als die "blöden Bücher".
Danach fängt die eigentliche Herausforderung aber erst an.
Wer begleitet das Lernen, wer    wartet die Geräte, wer sorgt dafür, dass andere social skills nicht verkümmern?
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