Der begnadete Maler

Beschreibung

von  uwesch

Als Maler, der jede Einschränkung seiner Ideen und vorformulierter Weisheiten anderer Menschen ablehnte, ging er an die Arbeit. Nachdem er in seiner Auszeit viel gelesen hatte dachte er daran, mal etwas mehr in die Abstraktion zu gehen. Bisher hatte er weitgehend detailgenau seine Bilder mit konkreten Szenen – für Jede/n erkennbar - gemalt. Für das Wochenende nahm er sich vor, nach seiner endlich mal erfolgreichen Ausstellung ein neues Bild zu malen und dabei etwas mehr in die Abstraktion zu gehen. Allerdings wollte er, dass erkennbar bleiben sollte um was es dabei geht. Er beschloss einfach mal ohne genaueren Plan etwas spontaner zu handeln, spielerischer ans Werk heranzugehen.

Zunächst schaute er sich seine älteren Entwürfe an, die er nicht zu einem reifen Bild umgesetzt hatte. So entwickelte er seine persönliche Kathedrale des Geistes. Einfach nur Farben auf die Leinwand zu spritzen war nicht sein Ding. Neue Entwürfe zeichnete er auf dem Boden und brachte sie über alten Zeichnungen an der Wand an, legte sich wieder hin und betrachtete grübelnd seine letzten Werke, die er noch nicht verkauft hatte. Die Bilder waren etwas abstrakter geworden als seine früheren Werke, doch sie gefielen ihm. Im weitesten Sinne handelte es sich um ein Gemisch leuchtender Farben, in denen sich die Konturen seiner Stadt verbargen. Nach einigen Versuchen, bei denen ihm die Ergebnisse nicht so sehr behagten, schaffte er es endlich ein Bild zu malen, mit dem er zufrieden war. Das gab ihm Auftrieb und er arbeitete die nächsten Monate wie ein Besessener. Sein Mäzen, ein reicher Apotheker, war begeistert von dem neuen Stil und plante eine Ausstellung mit ihm im Kulturhaus der Gemeinde.

 



Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 niemand (17.02.25, 09:25)
... dieser maler scheint wohl seinen persönlichen stil gefunden zu haben ;) 
so etwas dauert halt immer und ist mit umwegen verbunden.
lg irene

 uwesch meinte dazu am 17.02.25 um 10:08:
Ja, der Maler bin ich, habe allerdings nie eine Ausstellung gemacht, weil ich mich nicht von meinen Werken trennen möchte. Ich muß davon nicht leben und kann so immer mal wieder meine Wohnung umgestalten. Schon in der Schule wurden meine Werke von der Kunstlehrerin, die mit einem bekannten Maler verheirat war, bewundert. Grins :) 
Dank Dir für Deine Empfehlung LG Uwe

Antwort geändert am 17.02.2025 um 10:12 Uhr

Antwort geändert am 17.02.2025 um 12:15 Uhr

 EkkehartMittelberg (17.02.25, 20:22)
Kunst verliert durch Reflexion ihre Freiheit nicht, sie wird nur besser.
LG
Ekki

 uwesch antwortete darauf am 18.02.25 um 09:12:
So ist es. Dank Dir für Deine Empfehlung. LG Uwe
Zur Zeit online: