Solche Tage nennt man juristisch "positive Maßnahme". Positive Maßnahmen werden so lange gemacht, so lange sie notwendig sind und so wie es gehaltstechnisch und gesellschaftlich aussieht, wird es noch lange den Weltfrauentag geben.
Wer also (altmodisch) denkt, dass wir diese Maßnahme nicht brauchen, der möge sich die Kriminalstatistiken auf anderen Kontinenten und vorallem auch in Österreich (was traurig ist!) ansehen, letzteres Land ist mittlerweile Vorreiter in Europa an Frauenmorden, den Equal-Pay Tag zu Gemüte führen, die Altersarmut ansehen, die am meisten Frauen trifft, durch Kindererziehung und Halbtagsjobs, die Einstellungen der Zuwanderer zu Frauen und die altmodische Einstellung vieler älterer Europäer zu Frauen. Das sind schon gewichtige Argumente und nein, es geht nicht darum, dass Frauen bessere Menschen sind, was viele denken, das ist absurd, alle Menschen sind gleich zu behandeln, aber das passiert eben nicht.
Man sieht auch schön, wer welches Weltbild vertritt, wer ständig nur auf Frauen losgeht, an Sperrungen und Gehabe im Umgang miteinander.
Große Konzerne verkaufen sich gerne als "besonders frauenfreundlich" im Management, lassen am Weltfrauentag ihre Managerinnen die Vorzüge des Konzerns hervorheben, das Marketing ist lächerlich, sieht man sich den Frauenanteil des ganzen Konzerns an. Auch in der Politik sieht es traurig aus. Und die Frauen, die ganz oben stehen, vergessen ihre weiblichen Vorzüge und treten wie Djangos auf, geben sich hart und unerbittlich, kopieren ihre männlichen Kollegen im Gang und Duktus, sonst kommen sie nicht weit. Weiblichkeit zurückgedrängt.
Auch der Neid bleibt nicht fern, natürlich haben diese sich hochgeschlafen. Das kommt zumeist von Kolleginnen. Fast keine Frau kann so sein, wie sie wirklich ist, will sie mit Wissen und Bildung nach oben. Es heißt "Das ist ein hartes Business", hier heißt es "Leben zurückstecken". Entweder Familiengründung oder Job, Capito?
Wer jetzt denkt, so denken nur Männer, der irrt. Sie werden auch von ihren Kolleginnen gedrillt.
Wer von Coco Chanel schon etwas gehört hat, kennt auch die unzähligen Verehrer und Liebschaften. Kennt man das von von Steve Jobs? Nein. Es ist schon bezeichnend. Erfolgreiche Frauen müssen ihr ganzes Leben offenlegen, danach wird beurteilt.
Es steht überhaupt nicht zur Diskussion, dass diese positive Maßnahme wichtig ist, das finde ich traurig.