Fastenzeit

Alltagsgedicht zum Thema Allzu Menschliches

von  Moppel


 

Und hinter jenen Fenstern

schimmert Licht,

hinein in Abenddüsternis.

Die Fastenzeit beginnt

und Namenslose beten.

 

Da kommen sie zusammen.

sich zu tragen,

sich zu halten

an dieses Buch

der tausend guten Sprüche.

 

Die Fastenzeit beginnt.

Doch meine währt schon länger.

Das laute Beten habe ich verlernt.

Ich weiß nicht,

ob ein Jesus kommt.

 

Ich warte nicht darauf.

Dort drüben hinter Fenstern

in einer Kirche ohne Turm

ist Licht. Ich sehe ihre Schatten.

Doch meinen sehn sie nicht.

 

 



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Kommentare zu diesem Text


 Aron Manfeld (29.03.25, 13:46)
Schreib doch mal eine Kritik am Mohammed, liebe Agneta.

 Moppel meinte dazu am 29.03.25 um 14:52:
ich denke, Aaron, Mohamed verbindet sich hier mit Akkusativ: an...
Sehr kluger Kommi. Vielen Dank :(

 AchterZwerg (30.03.25, 07:02)
Freiwilliges Fasten in einer Überflussgesellschaft ist an sich keine schlechte Idee.
Aber die Zeit des Überflusses scheint vorbei zu sein: Selbst beim Edeka verticken die jetzt vorgepackte, unfrische Lebensmitteltüten für 5 Euronen. Die sind im Nu weg. - Früher gingen die an die Tafeln.

Du sprichst in deinem Gedicht aber wohl eher ein geistiges Fasten an. - Das kann sehr schmerzlich sein und allerlei Krankheiten hervorrufen.

Pass auf dich auf! :)

 Moppel antwortete darauf am 30.03.25 um 14:25:
du hast den Punkt erfasst, liebe Achter. das lyrische Ich geht übers Fasten im eigentlich religiösen Sinne hinaus. Unsere Gesellschaft definiert sich hauptsächlich in Gruppen, die bestimmte Intentionen haben, Interessensgemeinschaften. Wer nicht so gruppenaffin ist , der kommt schnell in die" Fastenzeit".
Festgemacht habe ich es an meinem eigenen Problem, keine religiöse Gemeinschaft mehr eingehen zu können. ich bin einfach darüber hinausgewachsen. Ich könnte ja teilhaben, jederzeit, aber diese Gemeinschaft bringt mir nichts mehr.
So ergeht es aber sicherlich vielen Menschen mit anderen Gruppen. Ist man im Hundeverein, hat keinen Hund mehr, bist du raus. Bist du im Karnevalsverein und willst den Tisch nicht mehr decken, bist du raus. Von der Unlauterkeit politischer Gruppen mal ganz zu schweigen.
Dieses war hier mein Thema.
Und ich denke, es ist eines, was viele Menschen kennen...
Manchmal krieg ich halt meinen Melancholischen und dann schreib ich sowas... 
lG und danke von M.

 Perry (31.03.25, 15:51)
Hallo Monika,
"Fastenzeit" verbinde Ich mit Starkbier und Fischessen. ;)
Wer sich selbst "kasteien" muss, um seine Religion zum Ausdruck zu bringen, ist für mich längst aus der Zeit gefallen, in der eher Hunger oder Gesundheit das Essensverhalten bestimmen.
Gern mit nach den "Schattenseiten" des Lebens geschaut und LG
Manfred

 Moppel schrieb daraufhin am 31.03.25 um 19:58:
danke, lieber Manfred, die Schatten sind unsere Spiegelbilder. lG von M.

 Teo (31.03.25, 20:26)
Hi Moni,
Fastenzeit....eine tiefsinnige Betrachtung, dein Gedicht.
Du hast dem Zwerg da schon sehr treffend, ehrlich und offen geantwortet. Richtig, man unterwirft sich da mitunter einem Gruppenzwang, deren Vereinnahmung sich schwer zu entziehen ist. Ein Mensch, der sich in einem intakten, gesunden und schützenden familiären Umfeld befindet, scheint mir dagegen gefeit zu sein.
Da darf man auch einmal ins Melancholische abgleiten...
Es grüßt
Teo

Kommentar geändert am 31.03.2025 um 20:26 Uhr

Kommentar geändert am 31.03.2025 um 20:35 Uhr
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