Yuval Noah Harari: Homo Deus

Kritik zum Thema Visionen/ Vorstellungen

von  Jack

Dieser Text ist Teil der Serie  Wer öfter liest, ist schneller tot

In Homo Deus – Eine Geschichte von Morgen geht es um, wie es mir deucht, die Devolution des Homo Sapiens Sapiens zum “Homo Deus”:


Theozentrismus (ideational)
: Ewige Hierarchie Gott-Mensch-Natur (Überich-Ich-Es).

Reformierter Theozentrismus (ideational-idealistisch): Der Mensch braucht Freiheit und Autonomie, um Gott zu dienen.

Anthropozentrismus/Humanismus (idealistisch): Der Mensch ist frei und autonom.

Hedonistischer Anthropozentrismus (idealistisch-sensualistisch): Die Natur (Es) muss berücksichtigt werden, damit der Mensch (Ich) in der Welt glücklich leben kann.

Hedonismus (sensualistisch): Das nach Lust strebende Es ist Selbstzweck.

Data-Hedonismus (sensualistisch-nihilistisch): Die Maschine braucht Macht, um für das nach Lust strebende Es ein hedonistisches Paradies zu ermöglichen.

Dataismus (nihilistisch): Das lebendige Es ist ein veralteter Algorithmus. Es lebe die Maschine!


Ich las das Buch im November 2017 mit großer Freude und gegen den Strich. Affirmativ lässt sich die weitergesponnene Geschichte unsere Spezies aufnehmen, die auf dem Vorgängerbestseller basiert und extrem nachvollziebar erzählt wird. Der Homo Deus ist die Weiterentwicklung unserer Art: als vermeintlicher Übermensch, und im Grunde doch nur ein transhumanes von Maschinen beherrschtes Menschlein-Allzumenschlein.

Die wichtigste "Erkenntnis" Hararis in diesem Buch ist, dass wir Menschen im Grunde nichts anderes als Algorithmen sind. Dieser Gedanke zieht sich, böse ausgedrückt, wie eine Zwangsvorstellung durch das Werk, und freundlich gesagt, wie das neue Lieblingswort eines Fünfjährigen. Harari ist ein Blitz aufgegangen, den er unverarbeitet an seine Leserschaft weitergeleitet hat. Wohin es führte, wenn wir tatsächlich nur Algorithmen wären, zeigt meine schematische Darstellung auf die trockene, und die Terminator- und Matrix-Filme auf die unterhaltsame Art.



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Kommentare zu diesem Text


 klausKuckuck (31.03.25, 00:10)
Homo Deus liest sich wie ein Krimi. In verständlicher Sprache gehalten. Gibt es auch im epub-Format. 
Ich schließe mich Jacks Empfehlung an.
KK

 Jack meinte dazu am 31.03.25 um 22:35:
Es scheint mittlerweile still um den Weltbestsellerautor geworden zu sein. Sein letzter großer Wurf ist 8 Jahre her. "Nexus" überzeugt mit der Grundidee, aber mehr nicht.

 klausKuckuck antwortete darauf am 31.03.25 um 23:36:
Der Weltbestsellerschreiber tourt durch die Talkshows, das kostet Zeit. Obendrein hat er ja beinahe schon alles gesagt.  ;)
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