Das Leben, verdammt nochmal

Text

von  Alex



Ich saß da, rauchte meine letzte Zigarette, der Aschenbecher ein Museum der gescheiterten Versuche. Die Stadt draußen hustete im Rhythmus der sirrenden Neonlichter. Alles war grau. Alles war leer. Und trotzdem – irgendwie – war es schön.


Nicht das kitschige Schön. Kein Sonnenuntergang-mit-Wein-und-Klaviermusik-Schön. Nein. Das dreckige, zähe Schön. Das Schön, das zwischen zwei Kneipenschlägereien aufblitzt. Wenn das Bier schal ist, aber du trotzdem lachst, weil dein Kumpel einen Zahn verloren hat und trotzdem grinst wie ein König.


Das Leben ist nicht da, um perfekt zu sein. Es ist da, um dich in den Dreck zu werfen, und trotzdem stehst du auf. Torkelnd, blutend, mit einem "Scheiß drauf" auf den Lippen.


Weil das Leben – so abgefuckt es auch ist – immer noch besser ist als das Nichts. Weil du nie weißt, ob der nächste Tag nicht das Gedicht bringt, das dich unsterblich macht. Oder wenigstens einen verdammten Kaffee, der nach mehr schmeckt als nach Asche.


Also steh auf. Fluch. Schreib. Lieb. Scheiter. Wieder und wieder. Aber gib nicht auf.


Denn das Leben, verdammt nochmal – ist zu schön, um aufzugeben.


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