Ein vermutbarer Lenker?

Ansprache zum Thema Wahrheit

von  Bluebird

Wenn also schon die Annahme eines Schöpfers für Atheisten nicht in Frage kommt und sie meinen, sich da auf die Naturwissenschaften stützen zu können, so ist die Annahme eines die Geschicke der Menschen lenkenden Schöpfers für sie eine regelrechte Zumutung.
    Aus unzähligen Forendiskussionen weiß ich, dass sie da oftmals regelrecht auf die Barrikaden gehen. Dies als kompletten Unsinn bezeichnen und gerne auch mal von einem religiösen Wahn sprechen.
    Wobei ich durchaus mal die Frage in den Raum stellen möchte, wieso sie bei der Vorstellung eines lenkenden und eingreifenden Gottes so leicht die Contenance verlieren. Warum sich groß aufregen, wenn man doch sicher ist, dass es solche lenkenden Aktivitäten gar nicht gibt?
 
Nun, der Grund hierfür liegt auf der Hand. Es gibt unzählige Berichte über wundersame Fügungen, Zeichen und Wunder, übernatürliche Phänomene, Erscheinungen usw. und täglich kommen neue hinzu. Sie allesamt als Unsinn, Erfindung oder Einbildung abzutun, bedarf schon großer Ignoranz und Verdrängungskunst.
     Die Forderung nach eindeutigen wissenschaftlichen Beweisen mag hier berechtigt klingen, ist aber eher ein nicht Wahrhaben wollen des längst offenbar Gewordenen.
 
Ich will mich diesem Thema etwas ausführlicher widmen, weil es –aus meiner Sicht – von zentraler Bedeutung ist. Und hier der Atheismus nachweislich auf verlorenem Posten steht. Er – obwohl er auch hier dies behauptet – definitiv keine besseren Erklärungen für all die wundersamen Berichte anzubieten hat.
 
 
 

1.  Zufall oder Fügung?

 
Ich denke, dass die meisten von uns schon außergewöhnliche Dinge erlebt haben, wo sie spontan gedacht haben: Das kann doch jetzt kein Zufall gewesen sein!
   Man spürt eine höhere Absicht in dem Geschehen, ohne es aber – wenn man keinem Glauben sich zugehörig fühlt -  wirklich zuordnen zu können. Gerne wird da auch mal von Schicksal oder bei leicht religiös Eingestellten von Fügung gesprochen.
    Atheisten mögen davon genauso überrascht sein, aber relativieren die Sache schnell: „Kann nicht statistisch gesehen auch das ungewöhnlichste Ereignis plötzlich mal eintreten? Wie viele Male ist es vorher nicht passiert?“
Klingt plausibel, ist es aber nicht. Es ist eine jener Nebelkerzen, die von Atheisten gerne geworfen werden und kurzzeitig den klaren Blick  eintrüben können. Mehr aber auch nicht!
     Schauen wir uns doch mal ein konkretes Beispiel an, um mit dem Thema etwas vertrauter zu werden.
 

 

Gott oder Goethe, wer hat das Gebet erhört?

 
Goethe und Jungstilling waren Studiengenossen und eng miteinander befreundet. Eines Tages ging Goethe unangemeldet in Jungstillings Zimmer und sah ihn – den Rücken ihm zugewandt – auf dem Boden knien und hörte ihn beten: „Herr, du weißt, dass ich das nötige Studiengeld nicht habe. Ich bitte dich um … (hier nannte er die konkrete fehlende Summe). In Jesu Namen. Amen!"
    Goethe, der unbemerkt geblieben war, schlich sich aus dem Zimmer und wartete ab, bis er Jungstilling in einem Seminar wusste. Dann ging er erneut in dessen Zimmer, legte die erbetene Summe auf den Tisch und versteckte sich hinter einem Vorhang.

Als Jungstilling nun ins Zimmer kam und das Geld auf dem Tisch liegen sah, fiel er auf die Knie und dankte Gott laut für die Erhörung des Gebets. In dem Moment kam Goethe lachend hinter dem Vorhang hervor und sagte: „Ich bin dein Gott! Ich habe dein Gebet erhört und die Summe hierher gelegt.“
    Natürlich war Jungstilling im ersten Moment etwas verwirrt, dann aber sagte er: „Du magst ja das Geld hierher gelegt haben, aber Gott war es, der dich in dem Moment hierher geleitet hat, als ich mein Gebet sprach. Und der so dich meine Not wissen ließ."

 
So weit die Anekdote, wie sie Jungstilling in seiner Autobiografie erzählt hat. ( ) Und in der Tat scheint nicht so ganz klar, wer von Beiden nun Recht gehabt hat. Goethe könnte rein zufällig im richtigen Moment ins Zimmer gekommen sein, es könnte aber auch aufgrund einer Eingebung geschehen sein.
    Einen telepathischen Hilferuf würde ich wegen der Zeitgleichheit eher ausschließen wollen. ( Geschichte Anruf Stiefvater)
 
Ich bringe diese Geschichte gerne in Forendiskussionen, da es tatsächlich entweder so oder so gewesen sein könnte. Bin dann aber immer wieder überrascht, wie schwer sich Atheisten hier tun, eine 50prozentige Wahrscheinlichkeit einer Lenkung einzuräumen.
Sie bestehen in der Regel darauf, dass die Existenz übernatürlicher Götter nicht bewiesen sei und somit die Wahrscheinlichkeit einer höheren Lenkung weit unter 50% liegen würde.
   Aus ihrer atheistischen Sicht mag das ja stimmen, aber so kommen wir natürlich nicht weiter. Denn mit gleichem Recht könnte ich behaupten, dass für Christen die Existenz Gottes erwiesen sei und somit die Wahrscheinlichkeit einer Lenkung weit über 50% liegen würde.
   Ich verstehe allerdings, dass für Atheisten viel mehr auf dem Spiel steht. Denn schon eine einzige anerkannte Lenkung oder Fügung würde ihr Weltbild nachhaltig ins Wanken bringen.
   
          

Eine Abfolge zielführender Ereignisse

 
Wenn jemand 5000 Euro im Lotto gewinnt, ist das ein außergewöhnliches Ereignis. Würde einen noch nicht unbedingt an eine Fügung und Lenkung glauben lassen. Wenn aber plötzlich ein paar Tage später eine unerwartete Rechnung über exakt diese Summe ins Haus flattern würde, wäre man vermutlich schon eher geneigt, da einen Zusammenhang zu vermuten. Oder?
   Was aber, wenn eine Abfolge unerwarteter Ereignisse eine zielführende Wirkung haben?
 
Eine solche zielführende Ereigniskette habe ich 1987 erlebt. Damals war ich 29 Jahre alt und zwei Jahre gläubig. Mein Anerkennungsjahr für Sozialpädagogik hatte ich wegen Differenzen in der Einrichtung nach acht Monaten vorzeitig beendet. Somit stand ich ohne Abschluss da. Was nun?
   Ich betete zu Gott: „Herr zeige mir den Weg, den ich gehen soll!“
 
Dies mag manchem befremdlich erscheinen. Für mich damals war das normal. Seit meiner Bekehrung zum christlichen Glauben (Link) war ich überzeugt, dass es einen Plan Gottes und richtigen Weg für mich gab und ich darauf vertrauen durfte, dass er mir auch gezeigt werden würde. Wenn ich offen dafür war.
    Zeichen und Wunder hatte ich in den beiden Jahren meines Gläubigseins genug erlebt. Und so war ich auf Antwort Gottes gespannt.
 
Ein paar Tage war ich abends im Jesushaus, als ich während einer Anbetungszeit eine Stimme Breite Straße sagen hörte. Eigentlich war es eine Art Flüstern in mein Ohr, aber eindeutig übernatürlicher Natur. Denn meine beiden Nachbarn waren in ihre Anbetung vertieft.
    Ich wusste nicht, was ich damit anfangen sollte. Natürlich fiel mir gleich der bekannte Bibelvers mit dem schmalen Weg des Heils und der Breiten Straße der Verdammnis ein. Stand ich in der Gefahr, den schmalen Weg zu verlassen? War dies eine Warnung für mich? Ich beschloss die Sache im Hinterkopf zu behalten.
 
Am nächsten Morgen hatte ich in einem Düsseldorfer Amtsgebäude etwas zu erledigen. Ich schaute suchend auf eine große auf eine große verglaste Hinweistafel. Sofort fiel mir ein dort aufgeklebter Zettel ins Auge: Wir sind umgezogen in die Breite Straße 7
   Ich stand da wie vom Donner gerührt. Erst die übernatürliche Stimme und nun - wenige Stunden später- dieser aufgeklebte Zettel. Und beide Male die Breite Straße als Kernbotschaft.
   Und wer war umgezogen in die Breite Straße? Das BAföG Amt!
Dies ergab eigentlich immer noch keinen Sinn, aber plötzlich fiel mir ein, dass ich mal gehört hatte, dass zwei Bibelschulen in Deutschland BAföG mäßig gefördert wurden. War das Ganze für mich ein Hinweis, dass ich auf eine Bibelschule gehen sollte?
 
Ich kann mir vorstellen, dass dem ein oder anderen diese Art der Wahrnehmung und des Denkens durchaus Probleme bereitet. Wir sind allgemein durch unseren schulischen Werdegang, unsere Erziehung und auch die Medien in einer rational-naturalistischen Weise geprägt worden.
     Kurzum, wir gehen normalerweise davon aus, dass alles eine natürliche Ursache hat und nicht irgendwelche unsichtbaren Mächte unser Leben beeinflussen.
    Das Hören von Stimmen wird demzufolge allgemein auch als ein psychisch-neurologisches Problem betrachtet und nicht als das Reden irgendwelcher Geister und Götter.
    Wer Letzteres glaubt, wird schnell belächelt und gerne als im mittelalterlichen Denken verhaftet angesehen.
    Aber ist das wirklich so? Oder darf es einfach nicht übernatürlich sein, weil ansonsten das ganze naturalistische Weltbild und alles daran Hängende ins Wanken geraten würde?
 
Ich hatte also jene übernatürliche Stimme gehört und jenes natürliche Hinweisschild gelesen. Und interpretierte dies als ein Hinweis auf eine BAföG geförderte Schule.
   Das Problem war nur, dass ich in keiner Weise BAföG berechtigt war, denn mit 29 Jahren lag ich schon zwei Jahre über der Bemessungsgrenze. Zudem hatte ich auch bei meinem Erststudium kein Bafög erhalten, wegen zu hohem Einkommen der Eltern.
   Der Hinweis ergab also keinen Sinn und als es dann noch am besagten Tage, als ich das BAföG Amt aufsuchen wollte, in Strömen regnete, war ich so weit die ganze Sache abzuhaken.
   Aber da war halt noch das übernatürliche Reden. Und so bat ich um ein Zeichen: „Herr, um zwölf Uhr schließt das BAföG Amt. Wenn ich dort tatsächlich hingehen soll, lass es bis 11 Uhr aufhören zu regnen!“
    Dieses Gebet war mit heiligem Ernst gesprochen. Und als ich um 10.57 Uhr aus dem Fenster schaute und es immer noch in Strömen regnete, hakte ich die Bibelschul-Sache mit leichtem Bedauern ab.
    Nur der Form halber schaute ich Punkt 11 Uhr noch einmal aus dem Fenster und erstarrte. Es hatte komplett aufgehört zu regnen. Das erbetene Zeichen war eingetreten.
 
Nun kann ich mir vorstellen, dass mancher auch hier denken würde: Netter Zufall! Aber ich gebe zu bedenken, dass dies jetzt ja schon eine kleine Abfolge von Ereignissen ist: Das Ausgangsgebet, die übernatürliche Stimme, das Hinweisschild und nun das Eintreten des erbetenen Zeichens.
    Ein bisschen viel Ungewöhnliches auf einmal, oder? Allerdings war ich in der Sache an sich noch nicht viel weiter. Denn ich war nicht BAföG berechtigt. Dies stand für mich fest. Aber ich machte mich – dem Zeichen Folge leistend - trotzdem auf den Weg ins BAföG Amt. Vielleicht würde ja ein Wunder geschehen.
 
Die Sekretärin im Amt gab mir Unterlagen mit und meinte, ich solle mich einfach mal einen BAföG Antrag stellen. Dann würde man ja sehen, was dabei herauskäme.
    Ich befolgte ihren Rat und bekam tatsächlich eine Einladung zu einem Gespräch mit dem Amtsleiter. Das war eigentlich schon mehr als ich ehrlicher Weise erwartet hatte. Denn ich war nach wie vor davon überzeugt, überhaupt keine Chance auf BAföG Förderung zu besitzen.
    Was dann aber in jenem Mein Antrag Gespräch dann geschah, sprengte jeden mir vorstellbaren Rahmen.
  
 
   

Keine voreiligen Schlüsse ziehen
 
War dies nun der ultimative Gottesbeweis? Natürlich nicht! Es ist eine persönlich erlebte Geschichte, die ich – aus meiner weltanschaulichen Überzeugung heraus - als eine göttliche Lenkung interpretiere.
   Aber selbst ein skeptischer Leser wird zugeben müssen, dass eine entsprechende Interpretation nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Denn ich habe zu dem christlichen Gott um Wegweisung gebetet, habe die übernatürliche Stimme in einer christlichen Veranstaltung gehört und letztlich ging es um die Aufnahme in eine christliche Bibelschule.
    Man könnte es also durchaus so interpretieren, dass der christliche Gott mir den Weg auf die Bibelschule geebnet hat.
 
Nun kommt an dieser Stelle oft das Argument: „Ja, aber anderen Menschen passieren solche Dinge auch. Auch in anderen Religionen gibt es solche Wegweisungs- und Berufungsgeschichten.“
    Und in der Tat ist dieses Argument nicht ganz von der Hand zu weisen.  Das Erleben von Fügungen und Fügungsketten ist kein christliches Alleinstellungsmerkmal.
     Es könnten auch andere Götter da noch am Start sein oder aber spirituelle Gesetzmäßigkeiten, durch Glauben oder Beten - egal zu welchem Gott – ausgelöst werden.
     An dieser Stelle wird es schon etwas knifflig, weshalb viele an dieser Stelle die Flinte ins Korn werfen. Sie fühlen sich schlichtweg überfordert diesen komplexen Sachverhalt zu durchschauen.
 
An dieser Stelle biete ich mich aber als Lotse an. Ich denke schon, dass ich in der Lage bin, hier mehr Klarheit zu schaffen.
 
 
 
 
 
 
(Stecknadel im Heuhaufen/Wilkerson – das rechte Buch zur rechten Zeit)

Illustration zum Text
(von Bluebird)

Anmerkung von Bluebird:

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 Graeculus (21.09.21)
Es gibt keinen Gott. Es gibt keine Erbschuld. Es gibt keine Sünde. Die Hinrichtung eines Menschen erlöst niemanden.

Daß man dennoch Menschen dazu bringen kann, inbrünstig an all diese phantastischen Annahmen zu glauben, ist für mich das größte Geheimnis aller Zeiten.

Vielleicht hilft zur Lösung dieses Rätsels die Albert Einstein unterstellte Aussage: "Es gibt zweierlei, das unendlich ist: das Universum und die menschliche Dummheit. Beim ersten bin ich mir noch nicht sicher."

 Graeculus meinte dazu am 21.09.21:
Ganz im Ernst: Zu welchen skurrilen Glaubensannahmen man Menschen, sogar intelligente Menschen bringen kann - und da ist das Christentum nicht einmal ein Extremfall -, ist für mich das größte Geheimnis.

 Bluebird antwortete darauf am 21.09.21:
Das Erkennen der Erlösung als größtes Geheimnis ist keine Frage der Intelligenz, sondern von Gnade und Offenbarung

 Bluebird schrieb daraufhin am 21.09.21:
Zu der Zeit fing Jesus an und sprach: "Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart." (Matthäus 11,25)
Paulus hat es folgendermaßen ausgedrückt:
Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden ist's eine Gotteskraft. Dennenn es steht geschrieben: "Ich will zunichte machen die Weisheit der Weisen, und den Verstand der Verständigen will ich verwerfen." ( 1. Korinther 1, 18+19)
Persönlich habe ich viel für Weisheit und Klugheit übrig, aber biblisch gesehen kann es einem den Weg zum Heil verbauen, wenn man dem eigenen Verstand zu sehr vertraut.

 Graeculus äußerte darauf am 21.09.21:
Ja, die meisten Religionen - Buddhismus und Taoismus sind da wohl Ausnahmen - mögen kritisches Denken nicht. Sie werden ihren Grund haben.
Und über mein Heil habe ich, sagen wir: eine abweichende Ansicht.

 Augustus ergänzte dazu am 21.09.21:
Interessant finde ich wie Graeculus von unbewiesenen Thesen ausgeht, um seine Ansichten darzulegen.
Es gibt keinen Gott. Es gibt keine Erbschuld. Es gibt keine Sünde.

Ebenso bedient sich Bluebird unbewiesener Thesen, die gegen Graeculus unbewiesene Thesen standhalten sollen.

Ich sehe nirgends Weise oder Propheten hier, sondern zwei Blinde, die von Farben sprechen.

laetitiae risus!

Antwort geändert am 21.09.2021 um 16:16 Uhr

 Graeculus meinte dazu am 21.09.21:
Oh nein, mein Teurer! Daß es keinen Gott gibt und also (!) auch keine Sünde, habe ich nun wahrlich schon häufig genug hier auf kV begründet: in eigenen Texten und in meinen zahlreiche/-losen Diskussionen mit Bluebird. Einige meiner Texte sind bei meiner zwischenzeitlichen Abmeldung gelöscht worden, dennoch hat es sie gegeben. Gedruckt findest Du meine Argumente für an Atheismus übrigens in dem Aufsatz "Schopenhauer und der Atheismus" (1982); nähere Angaben auf Nachfrage.

Und auch Bluebird hat die Hintergründe seines Glaubens schon vielfach vorgetragen, ausgehend von für ihn eminent wichtigen persönlichen Erlebnissen.

Wir diskutieren bereits so lange darüber, daß wir entre nous das nicht jedesmal wiederholen müssen, sondern nur noch kurz darauf verweisen dürfen.

 Graeculus meinte dazu am 21.09.21:
Paulus ist mir als Typus extrem unangenehm.
Aber mit dem schrägen Rabbi Jesus (der ja ganz und gar nicht der paulinische Christus war) hätte ich mich gerne einmal bei einem Becher Wein unterhalten.

 Bluebird meinte dazu am 21.09.21:
@Augustus

Eine bewiesene These wäre keine These mehr, sondern ein Wahrheit. Es kann aber nur um ein Ringen um die letzte oder allem zugrunde liegende Wahrheit gehen.

Graeculus und ich vertreten da sehr unterschiedliche, gegensätzliche weltanschauliche Positionen. Die wir aber meinen ganz gut begründen zu können.
Deine Methapher der sich über die Farbe streitender Blinden ist deshalb ein wenig polemisch. Denn wir versuchen unsere jeweilige "Farbsicht" sehr wohl argumentativ zu begründen.
Allerdings im Wissen darum, dass ein objektiver Beweis unserer Überzeugungen - wegen menschlich begrenzter Einsichtsfähigkeit - nicht erbracht werden kann.

Für mich persönlich würde ich auch noch einmal in Anspruch nehmen wollen, dass ich keinen blinden, sondern einen "sehenden" Glauben habe ("I was blind, but now I can see")
Übrigens tadelte Jesus seinen Jünger Thomas, weil der nicht blind glauben, sondern "sehen" wollte.

Antwort geändert am 21.09.2021 um 19:33 Uhr
Terminator (41) meinte dazu am 21.09.21:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Bluebird meinte dazu am 21.09.21:
Stimmt!
Hinzu kommt, dass die Pro-Argumente - aus meiner Sicht - überwiegen und es gute Gründe gibt, - selbst wenn man das anders sieht - sie zumindest ernsthaft zu prüfen:  hier
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