Lilien Anxiette (1698-1741)

Sage zum Thema Angst

von  Jack

Dieser Text ist Teil der Serie  Lxiour

Geboren in Lilienne, vom hohen Adel, interessierte sich der spätere Essenzphilosoph zunächst einmal für Krieg. Er steigerte sich in den späten Teenagerjahren in Untergangsphantasien hinein und sagte eine Eroberung Lesbias vom angeblich real lebenden, und nicht bloß mythischen Sadotyrannen Gorgor voraus. Von Xetter übernahm er die Vorstellung von einer Pflanze, deren Extrakt es den von Sadomiezen genossenen Feinmiezen unmöglich machen würde, sanft zu entschlafen.

Später distanzierte er sich von seinen wahnhaften Ängsten und arbeitete gerade dafür eine Essenzphilosophie von graduellen Feinheitsabstufungen heraus. Je feiner die Mieze, desto eher entzieht sie sich grobem erotischen Genuss und entschläft sanft bei unmöglicher Flucht.

Das Unterfangen wurde zwangshaft, die Nachwelt erhielt dafür aber eine detaillierte Beschreibung von 7 Feinheitsstufen, aus denen später ( und zwar 150 Jahre später) die elitäre Ontologie der Piedestale entwickelt wurde, obgleich sie bereits im Essenzialismus der 1630-er in Lxiour vorweggenommen wurde.

Diesem „Denker aus Furcht“ (so Nierynckx) ging es um die existenzielle Sicherheit der essenziellen Unmöglichkeit der Entweihung von Miezen, die er als Jüngling so angstlüstern heraufbeschworen hatte.



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Kommentare zu diesem Text


 hehnerdreck (10.05.25, 13:41)
angstlüstern > ein scheinbarer widerspruch - aber es gibt ja auch die lust an der angst: achterbahn, geisterbahn, horrorfilme.

wenn du so in komplexen gedanken bist, scheinst du dich dennoch gut orientieren zu können. für den leser ist es aber, fürchte ich, doch etwas zu schwer verdaulich (jeder denkt ja auf seine weise irgendwie unterschiedlich anders als die anderen) - wodurch die gefahr einer demotivierung besteht. so schreiben, dass es der leser gut nachvollziehen kann, ohne sich allzu sehr mühe geben zu müssen, mag wohl auch so eine art soziale kunstrichtung sein (vermittlung von inhalte). letztlich sollte ein autor finde ich, den möglichst größten genuss oder was sein gewissen anbelangt, das möglichst-richtigste gefühl beim schreiben und veröffentlichen empfinden. wobei schreiben und veröffentlichen auch zwei verschiedene schuhe sind.
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