Hirnkanzler

Kurzgedicht zum Thema Geduld/Ungeduld

von  Jack

Dieser Text ist Teil der Serie  Geschrieben und vergessen

Jenseits von Glück und Unglück leben,

von Gehtsnichtgut und Fühlmichwohl;

gibt’s mal dennoch ein Launenbeben,

sitz ich es aus wie Helmut Kohl.


Die Stunde nervt? Lass sie vergehen!

Die nächste auch? Noch einen Tee.

Geht ewig so? Wir werden sehen.


Erfolg und Scheitern: alles Meinung,

nur auf die Haltung kommt es an;

was soll die Sorge um Erscheinung,

wenn durch Vorbeiheit abgetan?



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Kommentare zu diesem Text


 hehnerdreck (28.05.25, 13:53)
In einer Teestube saß ein älterer Mann in einer Art triumphalen Sitzhaltung und lächelte ständig siegesbewußt. Er spielte sehr oft Schach. Ich dachte immer, der würde ständig gewinnen, so von der Körperhaltung her. Später erfuhr ich, dass er so gut wie kein einziges Schachspiel gewann.

 Jack meinte dazu am 28.05.25 um 20:55:
Er hat das Spiel nicht durchschaut, aber er hat durchschaut, dass es nur ein Spiel ist.

 hehnerdreck antwortete darauf am 28.05.25 um 23:40:
Klasse Rekommi. Ja, so im Nachhinein könnte man das tatsächlich resümieren. Hut ab! Aber was war da wirklich los? Vielleicht hatte er so eine Art optimistische Grundhaltung. Vielleicht hatte er aus Scham den Glücklichen mit ständig grinsenden Gesicht gespielt - also so eine Art Schutzhaltung, etwas weitergedacht. Aber Dein Rekommi hat so eine schöne philosophische Pointe, die gefällt mir sehr gut und steht für sich selbst.
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