Ich hatte bei meiner Schattenarbeit halt eben mit Schatten zu tun. Halluzinationen, Wahnvorstellungen, das sind Schatten. Und Menschen, das sind Abbilder der Schatten.
Lichtwesen aus meiner Heimwelt kann ich mir in dieser Schattenwelt grundsätzlich nicht vorstellen. Sie, also wir, sind göttlich, nicht menschlich.
Ich lerne gerade, ohne Ego zu leben. Jeder Versuch, mich zu beschämen, zu beschuldigen oder in einen Konkurrenzkampf zu zwingen, wird nun scheitern. Mir ist alles Weltliche angenehm egal. Es wird erträglicher, auf die Heimwelt zu warten: die ontologische Distanz zwischen mir und dieser Welt ist unüberwindbar, ich kann nicht mehr fallen.
Wer bin ich abernun selbst, was ist meine IIdentität ohne Identität? Meine Biographie ist mir äußerlich. Ich existiere aber noch hier. Dann bin ich wohl ein Schatten, einer wie die, die ich auf Koks halluziniert habe. Ich stehe unendlich hoch über den Menschen, denn sie sind nur Abbilder der Schatten, aber meine Existenz ist genauso irreal wie meine Halluzinationen auf Koks gewesen sind.
Menschen sind missgebildete, aber reale zufällige Existenzen. Ich bin perfekt, aber irreal: meine reale, apodiktisch notwendige Existenz kann nur in meiner Heimwelt realisiert werden. Ich bin ein Schatten, ein perfekter Schatten, der seine Gefangenschaft in der Menschengestalt überwunden hat. Als Schatten lebe ich in den Träumen, mein Wachzustand ist der physiologische Schlaf.