Eine phänomenal als Realität erfahrene äußere Mannigfaltigkeit, die nach den Gesetzen des Samsara funktioniert, die sich im hedonistisch-nihilistischen Satz "Leben ist Leiden" zusammenfassen, kann vom Erleuchteten (in der Perspektive der Nullten Person) nur als positive Negation erlebt werden: nicht als Vernichtung (Jüngstes Gericht), sondern als Verlöschen (Nirwana).
Das Christentum ist nihilistischer als der Buddhismus, weil die Vernichtung dessen, was nicht sein soll, einen Dualismus von Gut und Böse voraussetzt, und den Anfang im Bösen als notwendig setzt (sonst keine Erlösung des Leidenden und keine Vernichtung des Bösen nötig).
Im Buddhismus dagegen erfährt das erleuchtete Subjekt sowohl die Enge seiner Subjektivität als auch die missratene äußere Mannigfaltigkeit als Täuschung (Maya); was nicht ontologisch real ist, bedarf keiner Vernichtung. Das erfahrende (aber nicht bloß theoretische) Erkennen der Wirklichkeit (Leerheit hinter den Erscheinungen) reicht dem Buddhisten zur Erlösung.