Erträgst du unser Loben? (frei nach „Auf, Seele, Gott zu loben“)
Erträgst du unser Loben? Dein Haus ist fast dahin, nicht nur, weil Kriege toben – wir prassen ohne Sinn. Wenn du vom Wolkenwagen auf uns hernieder schaust, wie kannst du uns ertragen, ganz ohne dass dir graust?
Du hast das Licht entzündet – wir bleiben trotzdem blind, bis unsre Schar verschwindet in Wüstenstaub und -wind. Das letzte kühle Wasser im letzten grünen Grund macht Umweltschützer blasser, Nitrat enthält der Fund.
Die bunten Vogelscharen sind nur noch ferner Traum, dass sie mal zahlreich waren, glaubt uns die Jugend kaum; so viele Schmetterlinge sind Letzte ihrer Zunft; du schufst all solche Dinge zum Fraß für Unvernunft.
Die genverseuchten Saaten – als Fortschritt deklariert – sind wahre Missetaten, der Bauer, er verliert. Was nützt ihm deine Güte, am Abgrund steht die Welt, besucht zur Zeit der Blüte kein Bienenschwarm sein Feld.
Das Jahr danach zu teilen, hast du den Mond gemacht, da wollte sich beeilen die größte Supermacht und gar den Mond bestücken mit Waffen ungeniert, sie schießen in den Rücken des Packs, das nicht pariert.
Oft reicht es nicht zum Leben bei allem Arbeitsfleiß. Es heißt, du kannst vergeben – vergib doch einen Preis an Menschen, die nichts haben in diesem reichen Land; die Welt ist voll der Gaben und Güter deiner Hand.
Lass dir das Lied gefallen, auch Groll hat seine Zeit; ich hadre nicht mit Allen – die Schwachen tun mir leid. Geschändet ist die Erde, als wärst du nicht mehr da, verwirrt, verirrt die Herde in Angst. – Halleluja!
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