Als ob er Freund mich nennt

Text

von  Nanna

Als ob er Freund mich nennt

Ich kann von meinem Zimmer
kaum sehn den Abendschein.
Im alten Haus schien immer
die letzte Sonn’ herein,
bis sie dann unterging,
und erstes Sternenfunkeln
versöhnte mit dem Dunkeln
und mich die Nacht umfing.

Die Mauern gegenüber,
sie werfen Licht zurück;
ein Himmelsstreifen drüber
bedeutet hier schon Glück.
So werde ich nun alt.
Nun gut, ich will nicht klagen,
hab ich’s an heißen Tagen
doch wenigstens schön kalt.

Will ich die Sternenbilder
wie früher einmal sehn,
was hindert mich, am Abend
noch mal hinauszugehn?
Ob mich der Mond noch kennt?
Gewiss hat er Erbarmen
und flüstert meinen Namen,
als ob er Freund mich nennt.


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Kommentare zu diesem Text


 AchterZwerg (15.09.25, 17:33)
Tja,
was hindert dich?
Die Trägheit ist vermutlich der größte Feind der Menschen, ahnt auch

der8e
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