Vermisste Kinder: Der Fall Bobby Boyes
Rezension
von dubdidu
Kommentare zu diesem Text
Klar, ungelöste Kriminalfälle regen die Fantasie an. Berühmt für seine deduktive Arbeitsweise in der Literatur ist Sherlock Holmes.
Bei modernen Krimiautoren las ich nur Andreas Gruber, insbesondere gefiel mir das Todesmärchen.
Etliche Zeitschriften behandeln Mordfälle, ungelöste sowie gelöste. Büchhandlungen bewerben in etlichen aneinandergereihten Schränken Krimiliteratur. Großteil stammt aus Amerika, die in deutscher Sprache übersetzt sind.
Daneben bietet sich auch der aktuelle Fall „Block - und Entführung der Kinder“, der vor Gericht behandelt wird, als Grundlage für einen Krimi.
Aber auch auf YouTube hausieren etliche gut aufgearbeitete Videos über Mordfälle, um den Konsum der Interessenten zu stillen. Darüber hinaus ist es sehr aufwendig einen wirklich guten und spannenden Kriminalfall zu literarisieren, und auch eher realistisch, mit diesem keinen Erfolg auf dem Markt zu haben.
Bei modernen Krimiautoren las ich nur Andreas Gruber, insbesondere gefiel mir das Todesmärchen.
Etliche Zeitschriften behandeln Mordfälle, ungelöste sowie gelöste. Büchhandlungen bewerben in etlichen aneinandergereihten Schränken Krimiliteratur. Großteil stammt aus Amerika, die in deutscher Sprache übersetzt sind.
Daneben bietet sich auch der aktuelle Fall „Block - und Entführung der Kinder“, der vor Gericht behandelt wird, als Grundlage für einen Krimi.
Aber auch auf YouTube hausieren etliche gut aufgearbeitete Videos über Mordfälle, um den Konsum der Interessenten zu stillen. Darüber hinaus ist es sehr aufwendig einen wirklich guten und spannenden Kriminalfall zu literarisieren, und auch eher realistisch, mit diesem keinen Erfolg auf dem Markt zu haben.
Nun, da bin ich in allen Punkten anderer Meinung. Meine Phantasie wird selten durch ungelöste Kriminalfälle angeregt und ich finde die Aufarbeitung (insbesondere in Videos!) in den allermeisten Fällen zu reißerisch und zu spekulativ.
Diesen Fall halte ich hingegen für sehr geeignet, da sich durch ihn mehrere ineinander verwobene Geschichten gleichzeitig erzählen lassen und würde es jemand machen, spricht nichts dagegen, warum er auf dem Markt nicht erfolgreich sein sollte, es gibt schließlich sehr viele schlechte Krimis, die erfolgreich sind/waren.
Diesen Fall halte ich hingegen für sehr geeignet, da sich durch ihn mehrere ineinander verwobene Geschichten gleichzeitig erzählen lassen und würde es jemand machen, spricht nichts dagegen, warum er auf dem Markt nicht erfolgreich sein sollte, es gibt schließlich sehr viele schlechte Krimis, die erfolgreich sind/waren.
Reißerisch und spekulativ: Klar, die Fälle sind ja auch ungelöst und laden ein zur Spekulation. Gelöste Fälle ersticken ja die Spekulation auf 0.
Bist Du Dir sicher, dass mal das einfach so irgend jemand schreiben soll oder richtet sich die Empfehlung eher an etablierte Profis der Kiminalliteratur, die gerade Inspirationslos sind?
Bist Du Dir sicher, dass mal das einfach so irgend jemand schreiben soll oder richtet sich die Empfehlung eher an etablierte Profis der Kiminalliteratur, die gerade Inspirationslos sind?
Hm, wilde Spekulationen machen keinen guten Kriminalroman... Wer bin ich zu beurteilen, wer das können soll, bei diesem Fall ist es sehr einfach, es muss nur noch ausgearbeitet werden. Einzige Voraussetzung wäre die USA und die Verhältnisse in den 60ern dort gut genug zu kennen.
Gerade bei Krimiromanen, die einen Fall schildern und dann den Leser völlig zurück danach vor einem Rätsel stehen lassen, wo er sich selbst bemüht eine Lösung zu finden, oder den Mörder oder unbedingt erfahren möchte, wer der Mörder ist und oftmals wissen will, was seine Motive sind, erzeugen einen Spannungsbogen beim Leser, und wird sofort gefangen: Neugierde sowie der Wunsch der Bestätigung eigener Spekulation reiten den Leser stets bis ans Ende des Buches.
Was assozierst Du, wenn Du einen Krimi liest?
Was assozierst Du, wenn Du einen Krimi liest?
Antwort geändert am 25.09.2025 um 15:20 Uhr
Krimileser wollen kombinieren, nicht spekulieren, das Genre ist von einem stringenten Aufbau und Fakten und Logik geprägt, die Aufösung muss nachvollziehbar und durch eine im besten Fall erstaunliche (aber nicht weit hergeholte) Kombination der vorhandenen Fakten erfolgen, Aufösungen durch Zufall, Übernatürlichkeit und Verschwörungs-Blaba gelten bei Kritikern als Scheitern am Genre. Ein guter Krimi spielt mit dem Erwartungshorizont der Konsumenten, er verhandelt gut/böse nicht einseitig wie in einem Superheldending.
Anspruchsvollere Krimi weiten die Genregrenzen leicht aus, häufig in Richtung soziale Milieustudie oder psychologisches Porträt, in beiden Fällen sind Klischees zu vermeiden. Ermittlerfiguren sind beliebt, wenn sie menschlich und nicht perfekt sind und ab und an unkonventionelle Methoden anwenden, ohne korrupt zu sein; Täter funktionieren, wenn sie möglichst komplex sind, ihre Tat also nicht mit "einfach böse" erklärt werden kann, befriedigender ist es, wenn deutlich wird, dass sie durchaus eine Wahl getroffen haben, also kein Superheldending.
Anspruchsvollere Krimi weiten die Genregrenzen leicht aus, häufig in Richtung soziale Milieustudie oder psychologisches Porträt, in beiden Fällen sind Klischees zu vermeiden. Ermittlerfiguren sind beliebt, wenn sie menschlich und nicht perfekt sind und ab und an unkonventionelle Methoden anwenden, ohne korrupt zu sein; Täter funktionieren, wenn sie möglichst komplex sind, ihre Tat also nicht mit "einfach böse" erklärt werden kann, befriedigender ist es, wenn deutlich wird, dass sie durchaus eine Wahl getroffen haben, also kein Superheldending.
Stimmt. Wobei das Kombinieren erst so richtig durch den weiteren Verlauf des Romans eröffnet wird, die anfängliche Spekulation nimmt durch die langsam zu Verfügung stellende Faktenlage ab; ich vermute es ist ein gekonntes Spiel aus beiden, es muss auch genügend Raum für Spekulationen da sein; denkbar ist auch, dass die Faktenlage den Leser geradezu in die Irre führt; wonach er sich sicher wiegt, die Lösung zu kennen und erst später des besseren belehren wird. Diese Kniffe habe ich bereits auch wo gelesen und wurde übertumpelt.
Wie auch immer, ich vermute, die Vorarbeiten für so einen Krimi überwiegen die meiste Arbeit; die logischen Zusammenhänge müssen ja bereits im Vorfeld geplant sein; das entsteht nicht gerade während des Schreibens…
Wie auch immer, ich vermute, die Vorarbeiten für so einen Krimi überwiegen die meiste Arbeit; die logischen Zusammenhänge müssen ja bereits im Vorfeld geplant sein; das entsteht nicht gerade während des Schreibens…
Ja, deswegen praktisch, wenn einem die Wirklichkeit schon ein solches Gerüst serviert, innerhalb dessen nur noch ausgeschmückt werden muss.