"Klatsch!"
Mit einem lauten Klirren fällt das Glas in seiner Hand auf den Boden vor der Give Box, aus der er es eben genommen hatte, um es sich anzusehen. Instinktiv hebt er die Hände, Panik schießt in ihm hoch. Er sieht sich um, entschuldigt sich hastig bei den Leuten, die hinter ihm vorbeigehen - obwohl er sie gar nicht getroffen hat, obwohl das Glas ihnen nicht gehört.
Für einen Moment ist er wieder fünf. Seine Mutter steht übermächtig groß vor ihm, schreit ihn an, Spucke trifft sein Gesicht:
„Du bist so scheiße unnütz! Immer musst du alles kaputt machen! Warum bin ich nur mit so einem drecks Kind gestraft?!“
Dann sagt der Mann hinter ihm: „Ist doch kein Problem.“ Plötzlich ist er wieder Anfang erwachsen, und hat keine Angst mehr. Er räumt die Scherben auf, lacht über sich selbst. Das Paar hinter ihm lacht mit. Es wird ruhig in ihm. Dann geht er zurück zum Give Schrank und schaut, was er darin noch findet. Ein Pulli. Als er auf den Boden blickt, liegt dort, wo das Glas zerbrochen ist, ein Euro. Er lächelt und steckt ihn ein.
PS: Ich war Anfang zwanzig, als mir klar wurde, wie verdammt oft man Geschirr irgendwo findet - oder geschenkt bekommt.