Was ich sah

Erlebnisgedicht zum Thema Liebe und Sehnsucht

von  S4SCH4

Was ich als Erstes von ihr sah

War mein Pech und ihr rabenschwarzes Haar

 

Ein Glanz im gänzlichen Licht

Etwas, das immerwarm mir Kälte und Fassade bricht

Doch der Gedanke an uns beide

Ließ mich alsbald verblassen wie die Kreide

Die langsam von Tafeln und Straßen schwindet

Im Saugen der Schwämme, deren Gedanke uns stets findet   

 

Denn nebeneinanderstehend waren wir drei

Das Lachen galt nicht mir und band mich bald blind und frei

Kopfüber an einen Baum und ich sah doppelte Auen

Die dunkel im Schatten liegend mich scheinen ließen in Ungedeih

In Nebenrolle stolpernd und gewiss als geadelten Clown

 

Was ich dann irgendwann von ihr sah

War Versäumnis und ihr spinngraues Haar

 

Ich sagte Dinge, wie: es gibt wahrscheinlich ein wir

Um zu sehen, dass es ohne mich sei und genau für vier

Augen war, die ineinander schauten

Und nicht sehen, wo ich bin, zwischen diesen zerkauten  

Maul eines lüsternen Kiefers aus Mann und aus Frau

Wo das Tier zuhause ist, das mich verriet

Und zu seiner weißgekleideten Hoheit zieht

 

Und so bleibe ich selbst bettelnd zerrissen, als

Geschehenlassen und als Eifersucht

Zwei die sich zu euch stellen, als etwas das mich beäugt

Die Kinder, die ich gezeugt

Habe in dunkler Nacht

Im Wald und im quälenden Verdacht

Mit der Hexe die ihr Ebenbild trug

Und mir die Weise meiner Liebschaft erfrug

 

Was ich als Letztes von ihr sah

War Gleichgültigkeit und ihr perlweißes Haar



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Kommentare zu diesem Text


 Wastl (27.10.25, 21:55)
Hui, hat mir sehr gut gefallen. Die Formatierung finde ich auch gut, dadurch haben die hochinteressanten Zeilen auch eine angemessene Luft zwischeneinander.

Liebe Grüße

Wastl

 S4SCH4 meinte dazu am 27.10.25 um 21:59:
Hossa, ich werkele immer wieder und immer noch dran rum...Irgendwie will ich mehr rausholen, aber die Luft wird dünn, ich sähe es gerne als Ballade, aber dafür nocheinmal eine strenge Metrik / Versmaß anzuwenden, was ich als Ballade gerne hätte, schreckt mich ein wenig ab. Im Grunde lasse ich ja die Sachen, die ich schreibe, oft so, aber hier, wie gesagt es zippert mich in den Fingern, naja, danke jedenfalls für die Empfehlung.

 Wastl antwortete darauf am 27.10.25 um 22:12:
Also wenn ich es so lese, hab ich den Eindruck, dass Du zur Zeit in einer Art Flow bist. Oder Du gehst methodisch oder beides vor. Mir gefällt das auf jeden Fall sehr. Ist für mich wie ein Jungbrunnen, bzw. mein Lesegehirn wird dadurch aus dem Totenreich erweckt. Ha, jetzt fühl ich mich ein wenig wie Dornröschen (durch den Kuss Deiner Worte), nach dem Erwachen.

Liebe Grüße

und frohes (Weiter-) Schaffen

Wastl

 S4SCH4 schrieb daraufhin am 27.10.25 um 22:46:
Ein wenig, ja. 
Habe die Balladenform mal fertig gemacht.
 der Text hier als Ballade (?)

Prinz und Zwerge grüßen dich. 
Drei Küsschen recht und links (wie in einem türkischem Café)  

Sascha
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