Hier stünde wohl ein schönes Gedicht, mit hinkenden Jamben. Und Versen, die in drallen Kadenzen aufeinanderprallen. Wie gesagt, stünde, doch steht es hier nicht. Wenn ich es fünde, dieses Gedicht! Ich hab es verdichtet wohl tausend mal, metrisch gerichtet, es war eine Qual. Doch als es fertig war zum Schluss, es zu lesen - ein Genuss.
Das Versmaß streng. Es transzendierte hexametrisch inspirierte, silbenzählend aufpolierte - ach, mein Herz wird eng.
Denn ich hab es verbummelt, verlegt und verkurmelt. Jetzt liegt es irgends rum und murmelt. Von Trochäen und Daktylus, anapästischem Knittelversschluss - welch ein Verdruss! Oh, wüsst ich nur wo, wo es wohl ist, ich wäre froh, ich armer Skribist. Dann stünde hier ein schönes Gedicht - doch, wie man sieht, steht es hier nicht.
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