Das Rentenspiel

Kommentar zum Thema Aktuelles

von  Moppel


 

 Die Rente ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Daran glaubt der alte Mensch, der lebenslang einzahlte. Und dann fällt er als Hinterbliebene(r)) von dem Glauben ab.

Besonders die „stinkreichen“ Boomer, die allen heute ein Dorn im Auge sind, erfasst Ernüchterung, als sie im Internet nachlesen, wie viel Witwenrente ihnen zusteht. Diese Frauen waren gesellschaftlich auf die drei Ks gepolt: Kinder, Küche, Kirche. Ihre Annerkennung bezogen sie aus der Hochachtung dafür, dass sie ihrem Mann einen schönen Dr. Flöttker-Pudding kochten, die Wäsche mit Persil wuschen, Haus und Hof und Garten in Ordnung hielten, die Kinder erzogen und versorgten. Nennenswerte Rentenansprüche erwuchsen ihnen daraus nicht.

In den ärmeren Schichten noch mit zusätzlichem Halbtagsjob, der durchweg schlecht bezahlt war. Halbtags, da es ja keine Kitas gab. Und rententechnisch kaum ins Gewicht fällt. Wie alles, was diese Frauen in ihrem Leben leisteten. Die ja finanziell von ihrem Mann abgesichert waren. So der Tenor der Regierungen. Die alle auf das Amen in der Kirche setzen, nichts änderten und diese Frauen nun voll ins Messer laufen lassen. Und diese Klinge hat nicht selten mehr als 6 cm.

Die Regierungen bedienten sich in der Rentenkasse, bezahlten die deutsche Einheit und die gesamte Migration von diesen Geldern seit 2015. Nun sind sie klamm und klamm-heimliche Veränderungen im Rentenbezugsrecht fällt nur dem auf, der nach einem Todesfall schwach und mit tränenverschleierten Augen wahrnimmt, was Sache ist.

Die Rentenversicherungen wollen sparen, müssen sparen, weil sie Fremdleistungen aus der Rentenkasse entnahmen. Eigentlich Betrug am Bürger, denn die Rentenzahlungen vom Gehalt waren und sind ja Pflichtzahlungen.

Bekam eine Witwe bis vor kurzem noch 60 Prozent der Rente ihres verstorbenen Mannes, sind es nun in sehr vielen Fällen nur noch 55 Prozent. Durch die Änderung des unscheinbaren Wörtchens „oder“ zu „und“. Weiß kaum einer, aber nur wer vor 2002 geheiratet hat UND vor 1963 geboren ist, bekommt 60 Prozent. Tausende von Boomer-Frauen, deren Ehen zerbrachen und die nochmals heirateten, betrifft das. Tja, dumm gelaufen eben.

Jahrelang predigten die Regierungen: Vorsorgen, Sparen. Das taten die Boomer, denn arbeiten und sparen waren sie gewohnt. Nachdem sich die Riester-Rente als Nullnummer herausstellte, kommt nun der nächste Hammer. Übersteigen die Zinsen der Witwe einen minimalen Freibetrag, werden ihr  davon 40 Prozent  bei der Witwenrente abgezogen. Das zum Thema Vorsorgen…

Und da trifft es genau den Boomer-Mittelstand, wo Mann und Frau beide eine relativ geringe Rente haben. Da kommt die Witwe dann plötzlich auf 1200 E Rente (brutto) und fragt sich, wie lange ihre Ersparnisse ausreichen, bevor sie mit 700 E Miete zur Tafel muss. Denn Sozialleistungen bekommt niemand, der Erspartes hat.

Jetzt kauft Mutti nicht mehr Dr. Flöttker, sondern Noname, wäscht nicht mehr mit Persil , sondern mit Ja. Und es ist der Regierung scheiß egal.

Es trifft die, die ihr Leben lang arbeiteten, sorgten für die Familie. Aber Mutti ist eben kein Beruf. Und halbtags ist keintags.

Deutschland ist ein reiches Land. Großzügig, hochmoralisch gegenüber allen, die kommen. Seine Rentner jedoch verarmen. Still und ungesehen.

 

 



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Kommentare zu diesem Text


 autoralexanderschwarz (16.11.25, 11:26)
Auch wenn ich dir in weiten Teilen recht gebe, kann man ja wohl heute (2025) nicht mehr sagen, dass sich Deutschland „großzügig“ und „hochmoralisch“ gegenüber jenen verhalte, „die kommen“. Außerdem müsste man bezüglich des letzten Satzes wohl auch noch ergänzen, dass es ja durchaus auch Rentner gibt, die keineswegs verarmen und häufig gar nicht wissen, was sie mit dem vielen Geld machen sollen, dass ihnen da Monat für Monat überwiesen wird.

 niemand (16.11.25, 13:54)
@ Moppel
Das mit den Renten/Rentnern ist schon nicht so gerecht, aber ein wenig anders
als es die landläufige Meinung sagt. Es gibt in der Tat Rentner, die nicht wissen wo sie noch ihr Geld lassen sollen und dann gibt es die, welche nicht wissen woher sie es nehmen sollen um ihre Lebensunterhaltskosten zu decken.
Mal vom Unterschied zwischen den Pensionären [Beamten] und normalen
Kleinrentnern abgesehen. Das muss auch mal gesagt werden.
LG Irene
P.S. ein wenig gerechter verteilen und angeleichen wäre da angesagt.
Schon prozentualle Erhöhungen sind ungerecht, wenn man die Höhe des Rentenbetrages berücksichtigt.
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