Emma schreibt einen Brief an die Regierung

Satire zum Thema Aktuelles

von  Moppel


 

Liebe Bundesregierung,

 

Sorry, Leute, aber ihr rudert. Ich meine, es ist gut, dass ihr euch überhaupt bewegt, aber ihr rudert! Und das verunsichert Menschen wie mich. Denn ihr solltet ja eigentlich für meine Sicherheit sorgen.

Ihr rudert. Mit dem Blick eines Schülers, dem der Lehrer eine Aufgabe stellt und im selben Moment schon weiß, dass der sie nicht lösen wird.

Oberste, Generäle geben im TV den Ton vor. Epaulettenbehängt wie ein Weihnachtsbaum. Befremdende Weihnachtswichtel. Merry Christmas. Was ist hier los?

Ihr habt nicht verstanden, dass man Krieg nicht durch Waffen-Arsenal-Abschreckung verhindert. Hat noch nie geklappt. Sieht man ja. Sondern nur durch Völkerfreundschaft, so wie Kohl und Gorbatschow es praktizierten.

 

Als ich im TV vor Jahren die erste kleine Drohne sah, die wackelnd ein Paket trug, da habe ich gedacht: Das ist nicht gut. Heute sind militärische Drohen 8 Meter lang. Ihr wisst nicht, wie ihr sie abwehren sollt. Deshalb rudert ihr.

Ihr aber, die gewählten Volksvertreter, empfehlt, im Keller Wasser und Ravioli zu horten. Ich mag keine Ravioli. Und ich mag die Stimmung nicht, die ihr verbreitet: Panikmache. Der Volksteil, der keine Ravioli bunkert, wird von euren Weihnachtswichteln als „naiv bis verdrängend“ diskriminiert. Und ich frag: Seit wann kann Militär besser denken als ich? Denn ihr alle rudert.

 

Prahlt dabei: Deutschland solle eine Führungsrolle in Europa einnehmen. Wer von euch Volks-Ab-Tretern ist denn auf den steilen Trip gekommen? Warum sollte Deutschland das? Unser Land ist auf Krieg nicht eingestellt, weder mental noch wehrtechnisch.  Die Jungen wollen nicht mal zum Militär, obwohl Herr Oberst sie schon als Material eingeplant hat.

Ihr Ruderkönige, was denkt ihr euch dabei? Wasser und Ravioli für den Klima-Notfall, ok - aber für Krieg? Apotheken werden keine Medikamente mehr haben, Die Alten werden einfach mangels ihrer Tabletten sterben. Oder, wenn sie sich, wie ihr es empfehlt, in die Tiefgarage retten wollen, da wir keine Bunker haben. Wenn sie dann weggeschubst werden und zertrampelt. Dieses Land wurde zu lange zur „Solidarität“ gezwungen. So dass nun niemand mehr solidarisch ist. Da nützen einem Ravioli sehr wenig…

Auch Europa ist gespalten. Außerdem könntet ihr aufrüsten bis an die Ohren, aber der imaginäre Feind hat Verbündete. Unserer ist uns ja soeben leider abhanden gekommen. Ich halte also den Zeitpunkt, dass Deutschland in militärischer Position eine Führer-Rolle einnehmen sollte, für ziemlich unglücklich gewählt.

Was willst du, Regierung? Den dicken Max machen oder unserem Land den Frieden erhalten? Du ruderst. Aber dein Volk steigt nicht mit ins Boot.

Ihr seid verantwortlich! Also kümmert euch gefälligst um Frieden. Und fletscht nicht die Zähne wie ein Dackel, der vor einem Löwen steht.

Haltet euch raus, praktiziert Glasnost und gleichzeitig, so gut es geht, Grinsekatze für Mr. President. Was auch immer ihr tut, ihr verteidigt Deutschland weder am Hindukusch, noch in Ukraine oder Lettland, sondern nur durch Freundschaft mit allen Staaten.

Deutschland ist nur ein kleines Ruderboot auf dem großen Ozean der Politik. Und ihr rudert hinaus aufs offene Meer. So lange, bis ihr kein Land mehr seht…

 

Nachdenkliche Grüße von Emma Kasulke

 

 



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Kommentare zu diesem Text


 niemand (17.10.25, 15:17)
@ Moppel
Ich glaube, ich wiederhole mich, aber das kannste wirklich ausgezeichnet, liebe Monika. Politische Satiren! Die liegen Dir ganz besonders. Wie diese hier! 
LG Irene

 Beislschmidt meinte dazu am 17.10.25 um 15:21:
Ruderkönige brauchen auch Radfahrer, sonst funktioniert das nicht.
Beislgrüße 

 Moppel antwortete darauf am 17.10.25 um 20:00:
danke, liebe Irene. Eigentlich wollte ich an meinem kleinen Roman weiterschreiben, aber dann funkte mir die Politik wieder dazwischen... :D

Radfahrer, besonders Lastenrad brauchen nur Grüne, Beisl und Grüne braucht kein Mensch. was wir brauchen, das sind die großen, starken Trucker mit den Lastern mit breiten Trittbrettern...
LG an euch beide von M.

 Citronella (17.10.25, 15:22)
Ja, Frau Kasulke, da sagen Sie was …

Im Ruderboot hat man das Land längst aus den Augen verloren und kann/will beim angestrengten Rudern den rettenden Leuchtturm, der aufmunternde Lichtsignale sendet, nicht sehen. Wahrscheinlich muss erst ein riesiger Eisberg auftauchen – und nach dem Crash rette sich wer kann!

LG Citronella

 Moppel schrieb daraufhin am 17.10.25 um 20:01:
dann hätt ich aber voin Titanic auch gerne den großen blauen Edelstein, den die Dame so achtlos ins Meer warf. War bestimmt ein Tansanit... :D danke Citro und Grins von M.

 EkkehartMittelberg (17.10.25, 19:34)
Hallo Moni,
ach wäre die Mehrheit so klug wie Emma, die mir aus dem Herzen spricht.

LG
Ekki

 Moppel äußerte darauf am 17.10.25 um 20:05:
ach Ekki, meine Erfahrung ist: Die Mehrheit ist niemals klug... :Ddanke und lG von M.

 Quoth (17.10.25, 19:57)
Ihr habt nicht verstanden, dass man Krieg nicht durch Waffen-Arsenal-Abschreckung verhindert. Hat noch nie geklappt. 
Stimmt nicht. Hat im Kalten Krieg 45 Jahre lang einigermaßen geklappt. Mit Friedensgewinsel erreicht man nichts. Aus dem Dackel muss ein Löwe werden.

 Moppel ergänzte dazu am 17.10.25 um 20:04:
stimmt wohl, denn der kalte Krieg wurde nach und nach Glasnost.
Friedensgewinsel--uiuiui. :sick: Bist du einer, der lieber auf die Fresse gibt? 
Dann wirst du verlieren, quoth, denn man kann aus keinem Dackel einen Löwen machen! Man kann nur mit dem Löwen Freundschaft schließen, dass er den Dackel liebt und verschont.
Das ist das, was die Weihnachtswichtel auch nicht verstehen...

 Quoth meinte dazu am 17.10.25 um 20:40:
Aber man kann aus dem Löwen einen Dackel machen!  :D
Schon die alten Römer wussten: Si vis pacem, para bellum!

Antwort geändert am 17.10.2025 um 20:41 Uhr

Antwort geändert am 17.10.2025 um 20:42 Uhr
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