Westwind

Erlebnisgedicht zum Thema Loslassen

von  rela

Die Laken sind grün hier im El Paraiso.
Grün, die Farbe der Hoffnung,
nicht blau, wie unsere damals im Hyazint.
Aber die Farbe der Treue
hat uns auch nicht weitergeholfen.

Lange hat es gedauert,
bis ich mich entschließen konnte zu fliegen.
Würde nicht das Flugzeug ins Meer stürzen,
wenn Du nicht neben mir bist?
Doch es ist pünktlich und sicher gelandet.

Der neue Tag, hier auf unserer Insel,
begrüßt mich mit einem Sonnenstahl
durch die leicht geöffneten Gardinen.
Endlich werde ich unseren geliebten
stillen Plätzen Hallo sagen.
Nur diesmal, ohne Dich.

Ich laufe über unseren einsamen weißen Strand
und spüre, daß mir der Sand,
noch genauso an den Füssen brennt
wie damals.

Unser Berg glänzt immer noch
sein sattes Purpurrot,
wenn die Abendsonne seinen Gipfel berührt.
Sogar die Salinen glimmernd noch immer
wie Silberfäden im Abenddämmerlicht.

Übers Meer weht ein frischer Westwind
und ich atme tief ein.



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Kommentare zu diesem Text

ToniSchreibt (83)
(07.08.07)
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 rela meinte dazu am 10.08.07:
Liebe Siglinde. Im letzten Satz meines Gedichtes beschreibe ich das
Einatmen eines frischen Westwindes, der über das Meer weht.
Es ist ein gedankliches tiefes Luftholen zum weiterleben, die Schönheit
der Insel auch ohne den verlorenen Partner zu entdecken.
Oft fällt es uns schwer loszulassen, da tut dies Einatmen wohl um
neue Kraft für sich selbst zu schöpfen. Ich wünsche Dir diese Kraft von ganzem Herzen. Rela
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