DASEIN HEUTE

Innerer Monolog zum Thema Lebenseinstellung

von  souldeep

Ich hätte so manches zu erzählen, kann kaum beginnen, denn meine Seele quillt über...die Gefühle sind stark, reif und tief, vielfältig und vielschichtig. Ich erkenne alte Teile meines Selbst wieder (das hatte ich schon mit 19), während ich mir lange Zeit arg fremd vorkam. Ich komme nicht umhin, mich zu wundern und zu durchleuchten...sind das nun die Enddreissiger?
Eben erst wähnte ich mich im Abgrund meiner eigenen Schwärze - und nun ist es mir doch möglich, kleine Fetzen meines wunderbaren, einmaligen und nicht nur blauen Himmels zu erhaschen!
Wie oft lasse ich mich vom Alltag, von diesem harmlos scheinenden, trügerischen Ungeheuer ansabbern und bespucken...ich hasse das, wenn ich deutlich spüre, wie es hinter jeder Tür und in jedem kleinen Winkel sich verkriecht, um mir aufzulauern, mich in die Apathie und in die Gefühlsstarre zwingen will.
Nein, ich will nicht jammern.
Es ist mir wichtig, dass mein Leben eine ernsthafte und tiefgründige Geschichte ist; dass nicht nur das, was im Gewohnheitstrott notwendig ist für Sicherheit und Beständigkeit, meine Hauptfarbe ausmacht, sondern die Ecken und Kanten, die Flügel und Spitzen mich beschreiben. Ich will Charakter wachsen lassen und an den Auseinandersetzungen meines Daseins reifen - wie der Goldschürfer den Sand, den Kies siebt und der Bildhauer den Stein, den Fels bearbeitet, so will ich mich herausschälen und mit den Konsequenzen weiterspinnen an meinem Lebensfaden.
Die Kunst.
Die Kunst zu leben und das Leben der Kunst...dass Leben ohne Kunst mir nicht dienlich, mich eher schädlich dünkt, das muss ich nun erkennen. Das will ich mir mit unlöschbarer Farbe hinter die Ohren und in alle Sinne schreien, ja, schreien!
Ich darf mich nicht mehr verleugnen, kann nicht mehr so viel aus meinem Lebenselixiertank, aus dem kostbaren Teich meiner Lebenszeit vergeuden. Ich muss mich kreativ ausdrücken, beschäftigen, auseinandersetzen. Ich kann doch fast nicht anders.
Was mich hindert?
Na, was wohl? - Ich selber...ich und meine verkorksten alten und manchmal dümmlichen aber auch einfach geschlechterspezifischen Irr-Bilder von der Frau, die ich sein sollte und nicht sein will.
Nun denn, auf in eine neue Zeit! Auf in ein eigen kreiirtes Dasein - in mein Dasein von heute!

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text

DerSteinchenwerfer (44)
(21.05.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 souldeep meinte dazu am 21.05.05:
Davon bin ich überzeugt, grosser Werfer - und ich freu mich, dass du mit Gutes wünscht. Ich bin schon dran und drin und war nie ganz weg davon. Kennst das vielleicht. liebe grüsse, souldeep
Werefrog (22)
(21.05.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 souldeep antwortete darauf am 21.05.05:
Jaaa! Traub und rebe....mutter und ursprung...qurzeln...da war ein traum...danke dir und ich wünsche dir dasselbe! es ist so aufregend (meistens), sich herauszuschälen...der/die zu werden, welche/r man im ursrung gedacht.
erwachende grüsse
shorty (32)
(07.10.05)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 souldeep schrieb daraufhin am 09.10.05:
dein kompliment ist mir soviel ehre, dass ich mich beuge zum dank und mich freue, auch, wenn ich mich oft nicht so erlebe, wie du es hier beschreibst.
herzlichst
kirsten
shorty (32) äußerte darauf am 10.10.05:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.
zackenbarsch† (74)
(16.03.06)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 souldeep ergänzte dazu am 16.03.06:
Gerade von dir, lieber Friedhelm (und ich weiss, ich wiederhole mich!) ist diese Zustimmung, das Ja-sagen so wichtig...im Moment...
Da bleibt mir nur ein stummes Danke...eines, das seinen Weg direkt aus dem Herzen bahnt...hin zu dir...
Ganz innig, Kirsten.
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram