Rostrote Herbstgedanken

Text zum Thema Jahreszeiten

von Aguaraha

Wir finden uns ein im herbstlichen Wald.
In einer Lichtung, an einem Berg bunter Blätter,
bleibst du stehen und lächelst mich verspielt an.
Und dann, ... dann wollen wir wieder Kinder sein.

Ich lasse einige Blätter aus meiner Hand regnen.
Sie fallen auf dich wie Schnee, schwebend und leise.
Jedes Blatt bricht das Licht und glitzert wie ein Regenbogen,
wie ein Schwarm tänzelnder magischer Glühwürmchen.
Lichter die im Wasserfall prächtiger Farben verweilen,
und wie Elfen von Blatt zu Blatt heiter springen.

Der bunte Zauber im Lichtermeer der vielen Blätter
ruft uns und lädt zum heiteren Tanzen und Singen ein.
Der nie endende Blätterschauer umgibt uns ganz,
im rost-, kürbis-, zimtfarbenen locker schwebenden Kleid.
Licht-, Farben- und Schattenspiele tausendfach entfacht,
übertrumpfen spielend jeden Schmuck auf der Haut.

Du legst dich nieder in ein weiches Blätterbett,
vom ausgelassenen Tollen ganz erschöpft.
Ich nehme eines der Blätter das deinen Körper bedeckt
und betrachte es sorgfältig im hellen Licht.
Ich schaue auf deine Lippen und wunder mich,
denn die Blätter haben die Farben deiner rostroten Lippen.

Du hältst inne und lächelst mich verstohlen an.
Und dann, ... dann wollen wir keine Kinder mehr sein.

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Kommentare zu diesem Text

souldeep (26.10.05)

oh.ohhh...
da hat dich der herbst in seiner windverspielten und doch
so prallen reifen weise wohl voll erwischt...
oder du ihn.
toll gemacht.
so einen spaziergang kann ein verspieltes abenteuer
im erwachsenenleben sein...

herzlich grüsst das rostrot
kirsten