Unertränkbar

Prosagedicht zum Thema Meinung/ Meinungsfreiheit

von  Füllertintentanz

Meine Schritte irren
im letzten Dämmerlicht
vergessener Ideen.
Aufgelaufen gegen mich selbst
verebbt der Antrieb
meiner Vorstellungskraft.

Alle Ziele stecken verkantet
im Mühlrad der Wirklichkeit,
das unaufhaltsam,
vom eng geschnürten Bündel
nie benannter Gründe,
angetrieben wird.

Schwere Gewichtigkeiten
die mich umbranden
und die Sohlen meiner Träume
zerreiben,
noch ehe auch nur eine von ihnen
uferte.

Ihr wollt meine Träume ertränken?
Versucht es ruhig!
Zerschürft meine Fantasien,
lähmt mir Arme und Beine,
verdunkelt und bestürmt meine Wege.

Doch auch wenn sich zum Schluss
nur noch mein Wort erheben wird:
Ich gehe nicht unter!

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Kommentare zu diesem Text


 Prinky (14.11.05)
Jo mei...Füller!!!
Da hast du Recht. Ich dachte anfangs, du hättest einen neuen Stil für deine Gedichte gefunden, aber das ist wohl nur mal eine Engleisung, oder?
Jedenfalls,
die Meinungsfreiheit ist ein Synonym der Demokratie. Egal, wer eine Meinung kundtun will, politisch von Links bis nach Rechts, ich meine, die Gewähr des demokratischen Zuhörens ist Pflichtprogramm jedes aufrichtigen Demokratens. Und es ist egal, aus welcher Ecke man kommt.
Meinugsfreiheit ist ein hohes Gut. Und wenn die, angetrieben von ideologischer Ignoranz zerrieben wird, mache ich mir ernstlich Gedanken um unser Land. Man kann Dinge verurteilen und nicht mögen, man kann sich streiten und aus dem Weg gehen, aber jemanden zu diffamieren, nur aus Gründen politischer, dämlicher Korrektheit, o Himmel hilf!!!
Im dritten Reich wurde vielen Menschen aus verschiedenen Gründen das Wort entzogen, und vielen wurde der Garaus gemacht. Schrecklich!
Aber heute sind wir wieder auf diesem Wege, harmloser noch, aber mit Sicherheit nicht ungefährlicher.
Michael

 Füllertintentanz meinte dazu am 14.11.05:
Lieber Micha, ich gebe dir in allen Punkten deines Kommentares recht. Vor allem mit dem letzten Satz... Doch ich habe mit diesem Text alle die Menschen ansprechen wollen, die sich ständig über die Träume ihrer Mitmenschen lustig machen. Sei es nun aus Eifersucht... oder aber, weil sie diese Träume wirklich nicht teilen können. Ich bin es wirklich leid, ständig überall erklären zu müssen, weshalb meine Träume vielleicht nicht unbedingt den Standartträumen der Mehrheit entsprechen. Ebenso bin ich es leid, ständig hören zu müssen, was alles sowieso nicht klappen wird... Die Frage nach dem "Warum nicht" lässt später eh immer jeder offen. Ich halte an meinen Träumen fest, ganz egal wie abwegig sie erscheinen mögen. Sollten sie nicht klappen, so liegt es allein an meiner Faulheit (manchmal auch an meiner Feigheit) sie umzusetzten... Denn ich würde lügen, wenn ich sagen würde, immer vollen Einsatz für das Erlangen meiner Ziele zu zeigen....
Ich grüße dich lieb, Sandra
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