Der Wunderwindhund

Märchen zum Thema Treue

von  Omnahmashivaya

Es war einmal ein Hund, der konnte so schnell rennen wie der Wind. Er rannte geschwind über Hügel, Felder und Wiesen. Die Menschen im Ort nannten ihn den Windhund. Es war ein wunderschönes, schnelles Tier. Elegant und federleicht bewegte er sich durch die Gegend.
Eines Tages trug es sich zu, dass ein reicher König in das Land kam, um sich den Windhund anzusehen. Er fand sofort Gefallen an ihm und bot seinem Herrchen sehr viel Geld an. Das Herrchen liebte seinen Hund, doch das Geld war wichtig, denn er war sehr arm und hatte Frau und Kind zu versorgen. Somit lebte der Windhund von nun an auf dem Hof des Königs und wurde von allen bewundert. Jedoch vergas der Windhund seine Familie nicht und besuchte sie so dann und wann, denn er war ja schnell wie der Wind. Seine Abwesendheit wurde so vorerst nicht bemerkt. Immerhin ist es ja normal, dass ein Hund, der frei herumlaufen darf, auf Streifzüge geht. Eines Tages jedoch bekam der König Wind davon, dass der Hund noch oft im Heimatsdorf war. Er sah dieses nicht gern und sperrte den Windhund ein. Von nun an war der Hund sehr traurig, weil er nicht mehr um die Wette mir dem Wind laufen konnte. Außerdem vermisste er seine Familie. Der alte Stallknecht liess ihn Nachts manchmal hinaus und er konnte sich austoben und bei seiner Familie vorbeischauen.
Ein paar Monate später vererbte der König sein Reich an seinen Sohn und wollte mit seiner Frau in ein anderes Land ziehen, um dort gemütlich und zufrieden die letzen Lebenstage zu verbringen. Den Winhund nahm er mit. Nun war der Windhund in einem anderen Land, weit weit weg von seiner Familie, mit einem Königsherrn, den er gar nicht mochte. Er vermisste die schönen alten Zeiten. Er konnte zwar wieder umherlaufen, aber das Land war viel zu weit weg von seiner Heimat.
Eines Nachts traf der Hund eine kleine Grille. Sie klebte an einem alten Lutscher fest und konnte sicht nicht befreien. Der Windhund leckte den Süßkram um sie herum vorsichtig weg und befreite sie somit. Die Grille war ihm sehr dankbar und versprach im drei Wünsche. Sein sehnlichster Wunsch war, wieder bei seiner Familie sein zu dürfen. Die zwei andern Wünsche hob er sich für später auf. Die Grille riet ihm, sofort aufzubrechen. Der Windhund wusste zwar nicht welche Richtung, aber vom Instinkt und seinem Herzenswunsch geleitet, folgte er dem Wind. Nach zwei Tagen kam er an eine große Bergkette. Mühevoll erklomm er diese und sah, dass sich dahinter nichts als eine große klaffende Schlucht befand. Niemals könnte er diese überwinden. Er erinnerte sich an die zwei Wünsche, die er noch frei hatte und wünschte, sich dass er fliegen könne. In Null Komma nichts verwandelte sich der Windhund in einen Flughund. Mit seinen pergamentartigen Flügeln gleitete er durch die Lüfte und es gelangte ihm so, über die Schlucht zu kommen. Auf der anderen Seite angekommen, nahm er wieder seine alte Gestalt an und konnte seinen Weg fortsetzen. Er lief Tage, vielleicht auch Wochen und kam an einen großen Ozean. Das letze Dampfschiff in diesem Monat verschwand langsam am Horizont. Dem Hund blieb nichts anderes übrig, als seinen letzen Wunsch auszuprechen. Bevor er dieses tat, betrachtete er noch einmal das glitzernde Wasser und verwandelte sich in einen Seehund. Er schnellte wie ein Fisch durch das Wasser. Vorbei an einem alten Wrack, Korallenriffen, bunten Fischschwärmen, einem Oktupus und vielen anderen Wesen. Begegnung mit einem Orca hatte er zum Glück nicht gemacht... Das wäre vielleicht auch nicht so freudig ausgegangen.
Nach der langen Meeresreise war endlich Land in Sicht. Der Seehund robbte auf den Strand, drehte sich noch einmal in der Sonne um seine eigene Acchse und wurde wieder zum Windhund. Nun war es nicht mehr weit bis nach Hause. Der Windhund rannte so schnell ihn seine Pfoten tragen konnten, schneller als der Wind und kam endlich bei seiner geliebten Familie an. Sein größter Wunsch hatte sich nach langer Zeit erfüllt. Durch die Grille, etwas Glück, seine Treue und Liebe zu seiner Familie fand er den Weg zurück und war glücklich bis an sein Lebensende.

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Kommentare zu diesem Text

laica (20)
(27.02.08)
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 NormanM. (18.07.09)
Das ist eine klasse geschichte, sehr schön erzählt.
Jarina (33)
(20.12.22, 12:47)
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